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Veröffentlicht am 09.01.2006 10:01:13
Die serbische Regierung will die Lizenz für das Mobilfunk-Netz mit der Vorwahl "063" des größten Netzbetreibers Mobtel, die dem Unternehmen Ende Dezember entzogen wurde, noch in der ersten Jahreshälfte 2006 neu ausschreiben.
Die serbische Regierung will die Lizenz für das Mobilfunk-Netz mit der Vorwahl "063" des größten Netzbetreibers Mobtel, die dem Unternehmen Ende Dezember entzogen wurde, noch in der ersten Jahreshälfte 2006 neu ausschreiben.
Das hat Finanzminister Mladjan Dinkic angekündigt. Derzeit wird das Handynetz "063" von der staatlichen Telekom verwaltet, wie die serbische Nachrichtenagentur Tanjug berichtet. Mobtel habe in den 14 Jahren seit seiner Gründung noch keinen einzigen Dinar an Dividenden an den Staat abgeliefert, betonte Dinkic. Das Unternehmen habe Dividenden-Schulden in Höhe von 28 Mio. Euro anerkannt - einschließlich Zinsen würden die Verbindlichkeiten gegenüber dem Staat heute 50 Mio. Euro ausmachen, so der Minister.
Am 29. Dezember habe die Regierung beschlossen, Mobtel-Finanzmittel in die Staatskasse umzuleiten, bis diese Verbindlichkeiten beglichen seien. Seither würde auf das eigens eingerichtete Bankkonto täglich eine Million Dinar (11.465 Euro) eingezahlt.
Die serbische Regierung habe mit dem vom österreichischen Investor Martin Schlaff angeführten Konsortium keinerlei Abkommen über den Verkauf der Mobtel-Muttergesellschaft BK Trade unterzeichnet, betonte Dinkic. Dem Vertrag zufolge könne man auch nicht von einem serbisch-österreichischen, sondern von einem zypriotisch-österreichischen Unternehmen sprechen. BK Trade sei ein russisches Unternehmen mit Sitz in Moskau gewesen, das von einem zypriotischen Unternehmen gekauft worden sei. Folglich hätten die Österreicher nicht ein serbisches, sondern ein zypriotisches Unternehmen gekauft, erläuterte der serbische Finanzminister.
Den früherem Eigentümer der BK Trade, Bogoljub Karic, beschuldigte Dinkic, den Staat um rund 700 Mio. Euro geschädigt zu haben. Dinkic bezog sich dabei auf die Strafanzeige der staatlichen serbischen Post "gegen Unbekannt". "Es gibt keinen anderen Wirtschafts-Tycoon in Serbien, der sich wie Herr Karic seit dem Jahr 2000 auf Kosten des Staates bereichert", schloss Dinkic.