Willkommen bei WCM
Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können müssen Sie sich Einloggen oder Registrieren. Die Registrierung ist unverbindlich und dauert nur einen Moment.
Veröffentlicht am 01.09.2006 10:13:18
In Österreich wurden im ersten Halbjahr 2006 mit 33.100 Stück bereits mehr mobile Navigationssysteme abgesetzt als im Gesamtjahr 2005 mit 32.600. Einer der Auslöser für diesen Boom ist der anhaltende Preiskampf, der durch eine Vielzahl neuer Anbieter ausgelöst wurde. "Mehr als 40 Hersteller tummeln sich inzwischen auf dem hart umkämpften Markt", erklärte Hannes Albrecht, Marketing Manager für Zentral- und Osteuropa beim Branchenführer TomTom, im Gespräch mit den APA-OnlineJournalen. Knapp 200 Millionen Fahrzeuge sind zurzeit in Westeuropa unterwegs, doch erst 15 Prozent (Vorjahr: 10 Prozent) haben ein Navigationsgerät an Bord, so Albrecht. Vorreiter sei Deutschland mit einer Penetration von 26 Prozent bei rund 45 Millionen Fahrzeugen. Der Absatz von Navigationslösungen werde in Westeuropa heuer auf 11 Mio. Stück steigen, nach 7,22 Mio. im Vorjahr, gab sich der TomTom-Manager überzeugt. Am Preiskampf wolle man sich "eher nicht" beteiligen: "Unter 200 Euro kann man kein hochqualitatives Gerät ohne Verluste verkaufen. Da zeigen uns die Produktionskosten die Grenzen auf."
Die Durchschnittspreise sind laut Angaben des Marktforschungsinstitutes Fessel-GfK im ersten Halbjahr 2006 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent gefallen. Marktführer TomTom liege mit 48,5 Prozent in Österreich deutlich vor den Mitbewerbern Garmin (15,8 Prozent) und Becker (12,4 Prozent).
Osteuropa im Visier
Nach dem seit dem Jahr 2003 anhaltenden Boom in Westeuropa nimmt das Unternehmen nun auch Osteuropa ins Visier. "Darum hat sich bisher keiner gekümmert, weil es kein gutes Kartenmaterial gab. Jetzt gehen wir diesen Wachstumsmarkt an und starten mit Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Westeuropa wird noch jahrelang boomen, aber hier starten wir bei Null", erklärte Albrecht.
Aus diesem Grund werden die DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) sowie Osteuropa nicht mehr zentral aus Holland gesteuert, sondern von München aus betreut. "Der deutschsprachige Raum ist inzwischen unser wichtigster Markt und sorgt für etwa 20 bis 25 Prozent des Umsatzes", sagte der Manager. Für heuer peilt das niederländische Unternehmen einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro an, 2003 waren es erst 40 Mio. Euro. Ziel sei, den Marktanteil von 50 Prozent in Westeuropa zu halten.
"Schlauere Systeme" gesucht
Nach einem massiven Ausbau der Multimedia-Funktionen und Content-Angebote stellt TomTom künftig wieder die Kernkompetenz Navigation in den Mittelpunkt der Anstrengungen. "Unser Interesse gilt intelligenten Verkehrsflussinformationen und schlaueren Systemen für die Navigation", erklärte Albrecht. Terrestrisches Digital-TV (DVB-T) oder Nachrichten ohne "Straßenbezug" seien extrem zielgruppenspezifisch, würden zu sehr ablenken und stellten daher eher ein Sicherheitsrisiko dar.
Neue Angebote für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sind laut Albrecht sehr gut angelaufen. Eine Herausforderung auf diesem stark wachsenden Markt stelle allerdings die nach wie vor verbreitete Meinung dar, dass Flottenmanagement "nur etwas für die großen Firmen" sei. Webbasierte Lösungen beispielsweise für den Außendienst seien aber inzwischen eine "preislich interessante Möglichkeit für KMU", so Albrecht.
(apa)