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Veröffentlicht am 17.01.2012 10:36:13
Toronto (pte029/16.12.2011/13:50) - Der weltweite Kampf gegen Malaria, Tuberkulose, Aids und andere Krankheiten scheitert unter anderem an Lücken der Diagnose. Das Problem der fehlenden labortechnischen Infrastruktur in Entwicklungsländern wollen zwei Geldgeber - die Organisation Grand Challenges Canada http://grandchallenges.ca und die Gates Foundation http://gatesfoundation.org - schon bald überwinden. Ihr Ziel: Ein tragbares Diagnosetool, das kleinste Proben aus Blut, Speichel, Stuhl oder Sekret des Patienten schnell und billig auf alle möglichen Krankheiten untersucht.
"Wenn Bewohner entlegener Gebiete armer Länder krank werden, legen sie oft weite Wege in die Spitäler zurück. Die Proben werden dort jedoch meist an Zentrallabors weitergeschickt, da die Kliniken sie nicht selbst analysieren können", schildert Peter Singer, CEO von Grand Challenges, gegenüber pressetext die Ausgangslage.
Die Ärzte sind in einer Zwickmühle: Entweder verschreiben sie ohne genaues Wissen Medikamente, wodurch etwa fiebernde Kinder bereits präventiv Malaria-Medikamente erhalten, was zu Überbehandlung und Resistenzen führt. Oder sie schicken Patienten nach Hause, bis die Laborergebnisse kommen - im Wissen, dass dies dann oft schon zu spät ist oder dass viele Patienten nicht mehr kommen und somit unbehandelt bleiben.
Besser könnte dies ein kleines, batteriebetriebenes Diagnosewerkzeug erledigen, das nun dank einer Finanzspritze von 32 Mio. Dollar in drei Jahren entwickelt werden soll. "Binnen Minuten wird es etwa aus einem Blutstropfen herauslesen, ob jemand an Malaria, Dengue oder einer bakteriellen Infektion leidet", berichtet Singer. Laut Experten könnte die schnelle Diagnose allein bei Malaria 100.000 Leben pro Jahr retten.
Gefördert werden derzeit 16 internationale Entwicklerfirmen, die Plugin-Komponenten für ein normiertes Analysegerät, Businessmodelle und Strategien der sozialen Umsetzung liefern werden. So entwickelt etwa Bigtec Labs im indischen Bangalore http://bigteclabs.com einen Nanofilter, der aus Körperflüssigkeiten pathogene DNA konzentriert und von einem Mini-PCR-Gerät ausgelesen werden kann. Eine Firma in Botswana arbeitet an beflockten Tupfern, die Stuhlproben für die Durchfall-Diagnostik in Spitälern wesentlich erleichtern.
Langfristiges Ziel für die nächsten sieben Jahre ist eine billige, tragbare Untersuchungsbox, die sich selbst etwa über Solarzellen mit Strom versorgt. Auf Testpatronen werden Proben des Patienten platziert, das Ergebnis ist ein Behandlungsvorschlag. Auch eine Bluetooth-Vernetzung mit Smartphones ist geplant. "Die Vorgabe lautet, dass ein Test weniger als einen Dollar kostet", betont Singer.