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Veröffentlicht am 27.02.2007 14:50:29
Die Österreich-Tochter des weltgrößten Softwarekonzerns Microsoft hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007 (zum 31.12.) ein Umsatzwachstum von 12,5 Prozent verzeichnet und dürfte damit die 100-Mio. Euro-Grenze übersprungen haben. "Wir sind drei Jahre in Folge in einem fast gesättigten Markt zweistellig gewachsen", erklärte Microsoft Österreich-Geschäftsführer Herbert Schweiger bei einer Pressekonferenz in Wien. Gut angelaufen ist laut den Angaben das Geschäft mit dem neuen Windows-Betriebssystem. "Vista wurde in Österreich in der ersten Woche öfter verkauft, als für den gesamten Monat geplant", sagte Lukas Keller, Leiter des Bereichs Information Worker, der insgesamt um 12,1 Prozent zulegte. Rege Nachfrage ortet Microsoft auch beim gleichzeitig mit dem Betriebssystem eingeführten Bürosoftware-Paket Office. Als Referenzkunden werden Billa, Flughafen Wien oder Telekom Austria genannt.
Überdurchschnittliche Steigerungen gab es im Segment Business Solutions mit 28,5 Prozent, bei Klein- und Mittelbetrieben und im Öffentlichen Bereich war das Plus ebenfalls zweistellig. Das Unterhaltungssegment hat vor allem durch die Entwicklung bei der Spielekonsole Xbox profitiert. Bei Servern konnte der Umsatz um 18 Prozent erhöht werden. "Das ist aber kein Grund, Überheblichkeit zu signalisieren. Der Stil, den wir nach außen tragen, ist fast Bescheidenheit", so Schweiger.
Als große Themen nannte der Microsoft Österreich-Chef IP-TV und digitale Konvergenz. "Darüber haben wir schon vor zehn Jahren gesprochen. Jetzt ist es ein Mega-Trend." Bis 2010 würden laut Experten 95 Prozent der großen und mittleren Unternehmen zumindest mit der Zusammenführung von Daten und Sprache begonnen haben. Aus diesem Grund habe Microsoft auch eine "wesentliche Partnerschaft" mit dem heimischen Systemintegrator Kapsch BusinessCom abgeschlossen.
Linux belebt den Markt
Die IT-Industrie sei heute so gefordert wie nie zuvor. "Die Größe des Marktes erleichtert den Eintritt neuer Spieler und erhöht den Wettbewerb", sagte Schweiger. Konkurrenz durch das freie Betriebssystem Linux sehe er gelassen. "Früher war das eine ideologische Debatte, jetzt haben wir ein sachliches Niveau erreicht. Wettbewerb belebt den Markt und hält uns jung und dynamisch", erklärte der Microsoft-Manager. Im Gegensatz zum verblassenden Hype um das Thema Web 2.0 werde Social Software, die der Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit dient, eine deutlich wichtigere Rolle einnehmen.
Das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) strich Unternehmenssprecher Thomas Lutz hervor. Im vergangenen Jahr seien neue Initiativen für die Online-Sicherheit von Kindern und die Verbesserung der Sprachkompetenz durch moderne Medientechnologie gestartet worden. Die Programme zur Bekämpfung der digitalen Spaltung der Gesellschaft - wie der Computerführerschein für Menschen mit Behinderung oder die Aktivitäten mit dem österreichischen Seniorenrat - würden fortgeführt.
Der gemeinsam mit Partnern initiierte kostenlose "EU Fördermittel-Ratgeber" für heimische Klein- und Mittelunternehmen weise eine Erfolgsquote von über 80 Prozent auf. Seit dem Start der Initiative im Herbst 2005 wurden 700 österreichische Betriebe beraten und dadurch zusätzliche Fördermittel von einer Million Euro generiert, so Lutz. Aktuell beschäftigt Microsoft Österreich laut den Angaben 288 Mitarbeiter. Bis Jahresende soll der Personalstand um bis zu 15 Prozent erhöht werden.
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