Willkommen bei WCM
Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können müssen Sie sich Einloggen oder Registrieren. Die Registrierung ist unverbindlich und dauert nur einen Moment.
Veröffentlicht am 03.10.2006 08:53:43
Der deutsche Elektronikhändler Medion bekommt den Preisverfall in der Branche nicht in den Griff und steuert auf einen zweistelligen Millionenverlust zu. Der Hersteller von Aldi-PCs senkte seine Geschäftsprognose für 2006 und schickte damit die Aktie auf Talfahrt. Unter dem Strich werde am Ende des Jahres voraussichtlich ein Verlust von 45 bis 60 Mio. Euro in den Büchern stehen. "Medion sieht sich mit einem anhaltenden Druck auf Preise und Margen konfrontiert", teilte der Konzern mit. "Kostete früher ein Notebook 1.400 Euro, so kostet heute das gleiche Produkt nur noch die Hälfte", erläuterte Firmenchef Gerd Brachmann. Von dem für die Branche wichtigen Weihnachtsgeschäft, für das die Bestellungen bereits laufen, erwartet der Konzern keine großen Sprünge mehr. Die Auftragseingänge gegen Ende des dritten Quartals und für das vierte Quartal seien unter den Erwartungen geblieben.
Kein Boom durch Fußball-WM
Auch die Fußball-WM habe das Geschäft nicht so stark angekurbelt wie erhofft. Die positiven Impulse seien unter den noch zu Jahresbeginn hohen Erwartungen der Branche deutlich zurückgeblieben. Das Unternehmen vertreibt Elektronik- und Elektroartikel - vom Toaster bis zum Plasmabildschirm - über Einzelhändler wie Aldi oder Tchibo oder Metro. Auf die noch nicht verkauften Geräte nimmt der Konzern nun eine einmalige Abschreibung vor. Hinzu kämen Rückstellungen für eine erhöhte Risikovorsorge, wodurch das Ergebnis insgesamt mit 80 bis 90 Mio. Euro belastet werde.
Bei Medion häufen sich seit mehr als zwei Jahren die schlechten Nachrichten. Der Konzern war bereits mit deutlich reduzierten Erwartungen in das Geschäftsjahr gestartet. Der Umsatz werde bei 1,5 bis 1,7 (Vorjahr: 2,5) Mrd. Euro erwartet, hieß es. Bisher war Medion von zwei Mrd. Euro ausgegangen. Der Konzern rechne mit einem "positiven operativen Ergebnis im einstelligen Millionenbereich", hieß es zudem. Im Frühjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf dem Niveau der 22 Mio. Euro des Vorjahres erwartet.
(apa)