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Tipps & Tricks
Veröffentlicht am 04.03.2005 08:48:40
Schon einige Zeit ist es her, dass wir Tux mobil betrachtet haben. Neue Systeme sind ins Land gezogen, darunter welche mit richtiger Speedstep und Centrino Unterstützung. Schon einige Zeit ist es her, dass wir Tux mobil betrachtet haben. Neue Systeme sind ins Land gezogen, darunter welche mit richtiger Speedstep und Centrino Unterstützung. Laptops haben oft keine Diskettenlaufwerke. Sie booten aber gern von CD oder USB Stick, und können dann „normal“ installiert werden. Oder aber, man bootet den mobilen Zwerg per PXE (DHCP und Remote-Boot Setup notwendig). Danach kann man direkt die Installationsdisk laden, und den Installationsprozess starten.
Der Intel Centrino Chipset mit WLAN, Grafik und Pentium-M als Einheit ist in fast allen günstigen Systemen mit Grafik, in den teureren mit externer Grafik, integriert. Die Installation ist einfach — denn alles bis auf WLAN läuft ohne spezielle Treiber auch. Jedoch sind ACPI, Speedstep und WLAN sowie die Grafik notwendig, um den Laptop richtig auszureizen. Die CPU-Steuerung geschieht seit Linux 2.6 zusätzlich zu ACPI mittels Speedstep. Dazu sind nur die entsprechenden Kernel-Treiber („speedstep-centrino“) zu laden. Danach steht ein Interface zur Verfügung, dass den Rechner jeweils mit soviel GHz betreibt, wie notwendig. Wenn nötig, kann man manuell über das proc-Dateisystem Grenzen modifizieren, in denen Speedstep automatisch den richtigen Takt vorgibt.
Mit ACPI steuert der Laptop seinen Energiebedarf. Es werden Lüfter gesteuert, Schlafmodi geschaltet, und spezielle Tasten (Power-Off, ...) ausgewertet. Wer einmal Brandblasen bekommen hat, weil die (wärme)leitenden Teile der Steckkontakte hinten am Notebook sich in seine Haut „brannten“, der wird ACPI ab sofort ehren und nutzen. Gleich nach Installation gelingt es in der Default-Konfiguration meist, den Laptop mit Druck auf Power, sauber auszuschalten. Der notwendige ACPId wird mittels „apt-get install acpid“ installiert, muss aber unter Debian selbst konfiguriert werden. Man kann Scripts angeben, mit denen der Rechner auf „events“ reagieren soll und eine entsprechende Default-Konfiguration für den Powerknopf ist vorhanden.
Der Xserver Xfree86 (oder auch X.org) unterstützt moderne Videochipsets, darunter auch Intel 855G. Indem man „815“ mit der Variante „830“ oder auch „915“ auswählt, kann man direkt den Treiber aktivieren. Wichtig ist nur, dass viele Laptops ein problematisches Video-Bios haben. Das Tool „855resolution“ kann hier das Bios entsprechend patchen, um die gewünschte Auflösung, vor allem bei 16:9 WXGA Screens, einstellen zu können.
Den externen Anschluss für TV und/oder CRT-Bildschirm hingegen kann man unter Linux nicht mit der Tastenkombination anwählen. Es hilft das Programm „i855crt“ oder der ältere „i855switch“ — mit beiden kann der externe Anschluss eingeschaltet werden.
Zusätzlich können mit der Xfree86 Multiscreen Schnittstelle beide Schirme im Dual-Head Betrieb genutzt werden, sofern die Hardware dies vorsieht. Das Synaptics Touchpad ist heute in fast jedem Notebook integriert. Dieses Touchpad kann zwar eine PS/2 Maus emulieren, hat jedoch eine Menge weiterer Features zu bieten, wenn es mit dem richtigen, eigenen Treiber angesprochen wird. Stefan Gmeiner hat diesen Treiber geschrieben, der auch auf Deutsch dokumentiert ist, und von http://tuxmobil.org/software/synaptics/ geladen werden kann. In dem Quelltext-Archiv ist jedoch auch ein voll fertig nutzbarer Binärtreiber vorhanden, der direkt eingebunden werden kann. Nachdem der Treiber nach /usr/X11R6/lib/modules/input/synaptics_drv.o zu den Input-Modulen kopiert wurde, kann er schon ins X hineinkonfiguriert werden.
Die Einstellungen für den Synaptics Treiber sind nicht weiter kompliziert. Mit CorePointer wird er als Zeigegerät definiert, bekommt sein Gerät /dev/psaux zugewiesen. Die anderen Optionen definieren den Rand (Edges), die Fingergröße, wie lang ein „Tip“ dauert (MaxTapTime), wie lang gemoved werden kann, sowie Geschwindigkeiten und Beschleunigungsfaktoren. Die Werte können vom Anwender variiert werden, doch muss jeder selbst aufwendig herausfinden, was für ihn am Besten ist, oder mit den Voreinstellungen vorlieb nehmen.
Das Synaptic Plugin für X kann leider nicht während der Laufzeit konfiguriert werden, und muss daher mittels Datei eingestellt werden. Dafür gibt´s drei neue Funktionen. Die linke Maustaste wird durch einfach-Tap realisiert, die Rechte durch dreifaches Tippen (mit drei Fingerkuppen parallel). Gleichzeitig sind die Ränder des Touchpads Scrollbalken. Das herumfahren am rechten Rand oder am unteren Rand mit der Fingerkuppe scrollt wie mit dem Scrollrad — nur alles mit dem Touchpad, dem richtigen Treiber und ein wenig Fingerfertigkeit. Zur Konfiguration des Treibers kann man mittlerweile auch GUI Konfiguratoren einsetzen, wie sie KDE bereits beinhaltet.
Damit wäre X abgeschlossen, wir haben ein grafisch arbeitendes System vor uns.
Wireless LAN ist mit Centrino in vielen Linux-Distributionen kompliziert integriert. Da die ersten WLAN Karten per PCMCIA in den Rechner gesteckt wurden, sind leider die Einstellungen auch hier zu definieren. Jedoch haben moderne Centrino Laptops das WLAN On Board — ohne PCMCIA. Daher fehlt der Einsteckvorgang, der die Karten entsprechend konfiguriert, und es muss manuell gearbeitet werden. Mit „iwconfig eth? essid .....“ wird das entsprechende Interface mit der ESSID konfiguriert. Danach kann direkt mit „ifup eth?“ das Interface eingeschaltet werden. Oder aber, man definiert die Schnittstelle direkt in der Netzwerksteuerung, indem man dort das iwconfig vor den restlichen Systemparametern aufruft. Interessant ist auch das in den „wireless-tools“ enthaltene „iwlist“, dass mit Parameter „scan“ alle verfügbaren WLAN Netzwerke auflistet. Einen ganz wichtigen Wegbegleiter möchten wir Ihnen auch nicht vorenthalten. GKrellm, das Monitoring-Tool für grafische Linux Desktops, kann natürlich auch Akku-Ladung, CPU-Speed und WLAN-Empfangspegel anzeigen — siehe Screenshot. Installiert wird gkrellm mit „apt-get install gkrellm“.
Resumee: Das Arbeiten mit dem Laptop unter Debian GNU/Linux ist mittlerweile so einfach oder kompliziert wie mit einem Dekstop. Das liegt nur zum Teil an der Software, vielfach haben Laptops viel von ihrem Schrecken verloren und sind einfach nur nutzbare mobile Standard-PCs geworden. Diese Entwicklung, und die immer erwachsener werdenden Linux Distributionen führen zu einfach verwendbaren Laptops unter Linux!
ppw
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