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Veröffentlicht am 15.12.2006 15:59:50
Den großen Herstellern von Flachbildschirmen (LCD) droht wegen des Verdachts auf Preisabsprachen nach Einschätzung von Experten eine Kartellstrafe in Rekordhöhe. Die Kartellwächter könnten von den Unternehmen Bußgelder in Höhe von insgesamt mehr als einer Mrd. Dollar (758 Mio. Euro) fordern, schätzen Analysten bei Daewoo Securities und Hyundai Securities. Gegen insgesamt zehn Hersteller liefen derzeit Ermittlungen in Japan, der Europäischen Union, Südkorea und den USA, sagte Akinori Yamada von der japanischen Wettbewerbsbehörde in Tokio.
Die internationalen Kartellwächter werfen den Unternehmen vor, seit dem Jahr 2000 in gemeinsamen Treffen wiederholt Preisabsprachen getroffen zu haben. In dem boomenden Markt für LCD-Bildschirme und Fernseher (Liquid Crystal Display, Flüssigkristallbildschirme) befinden sich die Preise seit einiger Zeit im Sturzflug. Nach Schätzungen von Experten werden sie in diesem Jahr erneut um rund 25 Prozent fallen. Die Branche wird nach Schätzungen der Marktforscher von DisplaySearch in diesem Jahr auf einen Umsatz von 69 Mrd. Dollar kommen.
Ermittlungen laufen unter anderem gegen Marktführer Samsung sowie gegen die Nummer zwei im Markt, den koreanischen Hersteller LG Philips LCD. Auch den japanischen Elektronikkonzern Sharp haben die Kartellbehörden im Visier. Zu den Vorwürfen nahmen die Unternehmen bisher keine Stellung, man werde aber mit den Behörden kooperieren, hieß es in dieser Woche.
Die von den Analysten erwarteten Bußgelder würden die jüngst verhängten Rekordstrafen gegen vier Chiphersteller wegen ähnlicher Preisabsprachen in Höhe von insgesamt rund 729 Millionen Dollar weit übertreffen. Wegen ihres globalen Rahmens und der Größe der Industrie seien die Untersuchungen ein sehr bedeutender Fall, schätzte ein Analyst. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir künftig mehr solcher globalen Investigationen erleben werden."
(apa)