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Lokales
Veröffentlicht am 19.09.2003 11:22:21
Antitrust Verfahren gegen VeriSign - 100 Millionen Dollar für unrechtmäßige .com/.net Suchmaschine Erst Anfgang der Woche berichteten wir über eine neue Domain-Suchmaschine des Internet-Konzerns VeriSign, bei dem alle nicht existierenden .net und .com Domains auf einen SiteFinder, ähnlich der im Internet Explorer verankerten MSN Search Seite, umgeleitet wurden. Am gestrigen Donnerstag erfolgte die prompte Reaktion in Form einer Antitrust Klage auf 100 Millionen US Dollar Schadensersatz wegen unlauterem Wettbewerb.
Nach Unternehmens-eigenen Angaben erhält VeriSign tagtäglich über 20 Millionen ungültige Domainanfragen auf .com und .net Adressen, die noch bis vor einigen Tagen wie gewohnt auf einer 404-Error Seite endeten. Mit dem SiteFinder setzte VeriSign Wildcards in die DNS Einträge der beiden Top Level Domains und leitete die erfolglosen Anfragen zu einer Suchmaschine um, welche die passende Adresse liefern soll. Mit diesem Schritt überschreite der Konzern ganz klar seine Authoritäten, so ein Sprecher der konkurrierenden Suchmaschine Netster.com - VeriSign schnappe den anderen Unternehmen die Kunden vor der Nase weg, ein gesunder Wettbewerb sei nicht mehr möglich. So reichte Netster beim Bundesgericht in Florida Klage ein, um die DNS Wildcards zu unterbinden.
VeriSign selbst verteidigt seinen Dienst und sieht darin nur einen komfortablen Service für die Internet-Anwender, statt sie mit einer Nichts-sagenden 404 Page ins digitale 'Dead-End' zu schicken. Die Kritik am SiteFinder nimmt unterdessen immer größere Ausmaße an. Spam-Filter, die zur Erkennung unerwünschter Mails die engebetteten URLs prüfen, seien nutzlos oder zumindest um ein vielfaches langsamer geworden, aber auch Sicherheitsrelevante Bedenken wurden geäußert. So können durch Tippfehler im eigentlichen Domainnamen User- und Passwort-Daten im User@Pass Format an den SiteFinder übermittelt und auch der Inhalt von Emails, die an eine nicht existente Domain geschickt werden, könnte theoretisch ausgelesen werden. Der Hauptgrund für eine Klage wegen Wettbewerbs-Verletzung bleiben aber die enormen Einnahmen, die VeriSign durch die 20 Millionen fehlgeleiteten Klicks am Tag gewinnt, da die Suchergebnisse des SiteFinders im Play-per-Placement Verfahren gesetzt werden - Suchtreffer werden so für teures Geld gekauft - Hits und Views sind garantiert.
Auch das Internet Software Consortium sieht in der Umleitung einen mehr als unrechtmäßigen Schritt und bietet Service Providern bereits Programme, die den SiteFinder blocken und falsche Domains wieder ins Nirvana leiten. Ein ICANN Sprecher gab inzwischen bekannt, dass man zwar über Pläne für einen solchen Service bescheid wusste, diese aber noch nicht genehmigt hätte. Auch über die frühzeitige Aktivierung wurde das Unternehmen nicht informiert. So könnten die Tage des SiteFinders bereits wieder gezählt sein.
AlexG
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