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Veröffentlicht am 15.05.2006 09:15:01
Projekte im Bereich Informationstechnologie können trotz professioneller Planung letztendlich als gescheitert betrachtet werden, wenn sie zu keinem betriebswirtschaftlichen Erfolg führen. Eine aktuelle Studie von Mercury Interactive und der Economist Intelligence Unit, bei der weltweit mehr als 1.000 IT-Entscheidungsträger befragt wurden, zeigt das Ausmaß der Fehlschläge: Nur 49 Prozent aller Technologieprojekte, die in den vergangenen beiden Jahren umgesetzt wurden, lieferten einen messbaren geschäftlichen Erfolg. Schlusslicht im europäischen Vergleich ist Deutschland: 42 Prozent der CIOs gaben eine IT-Erfolgsquote von bis zu 50 Prozent an, 22 Prozent schätzten den Anteil rentabler IT-Projekte sogar auf lediglich 10 bis 25 Prozent. Bei der Ursachenforschung gab es laut der Erhebung ein relativ klares Votum: 28 Prozent der Befragten in Europa identifizierten als Erfolgsverhinderer den Faktor "Deployment/Rollout", gefolgt von mangelhafter Softwarequalität mit 19 Prozent.
"Die Studie zeigt uns, dass bei der geschäftlichen Betrachtung der IT tote Winkel existieren, offenbar unterschätzt man die betriebswirtschaftlichen Risiken aufgrund gescheiterter IT-Initiativen", erklärte Peter Prestele, Managing Director Central and Eastern Europe bei Mercury, in einer Aussendung. Berücksichtige man, dass in heutigen Unternehmen 80 bis 90 Prozent der Kernprozesse auf IT-Anwendungen basieren, liege eine potenzielle Gefährdung durch IT-Fehler auf der Hand. Allerdings sei der Ernst der Lage noch längst nicht auf breiter Front erkannt worden.
Welche Folgen missglückte IT-Initiativen für ein Unternehmen haben können, darüber gibt es laut Studie unterschiedliche Einschätzungen. Rund 48 Prozent der befragten europäischen IT-Manager erachten Umsatzeinbußen als das Hauptrisiko, gefolgt von der Sorge, dass geplante Kosteneinsparungen beeinträchtigt werden könnten (26 Prozent). Zu den weiteren genannten Negativfolgen zählen Imageeinbußen aufgrund publik gewordener Servicefehler, Verlust von Kunden, juristische Folgen sowie unvorhergesehene Zusatzausgaben.
Am verwundbarsten sind Unternehmen bei einem IT-Versagen im Bereich Supply-Chain/Logistik: Für 36 Prozent der europäischen IT-Verantwortlichen zählt dieses Gebiet zur kritischsten Anwendung. Als gesamtbetrieblich relevant gelten auch Finanzen sowie die Produkt- und Service-Entwicklung mit jeweils 23 Prozent.
(apa)