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Veröffentlicht am 19.04.2007 09:35:19
Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat im ersten Quartal 2007 trotz des harten Wettbewerbs mit dem Hauptkonkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) den Gewinn deutlich gesteigert. Auch im deutschsprachigen Raum konnte Intel zulegen. In Österreich hielt der Trend zum Notebook ungebrochen an. Die Milliardeninvestitionen in neue Technologien und hochmoderne Produktionsstätten der vergangenen Jahre in Form von niedrigeren Produktionskosten und höheren Gewinnmargen haben sich für Intel ausgezahlt. Allerdings ging der Umsatz des Konzerns in der Berichtszeit zurück. Im laufenden zweiten Quartal dürften die Erlöse den Erwartungen des Unternehmens zufolge nochmals unter den Umsätzen in den ersten drei Monaten liegen.
Von Jänner bis März hätten sich die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 8,9 Mrd. Dollar (6,57 Mrd. Euro) verringert, teilte die Intel Corporation nach Börsenschluss in Santa Clara (Kalifornien) mit. Im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten betrug das Umsatzminus sogar neun Prozent. Der Quartalsgewinn stieg dagegen um 19 Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar oder 27 (Vorjahr: 23) Cent je Aktie.
Intel-Chef Paul Otellini sprach von "soliden Unternehmenszahlen" und verwies zugleich auf strukturelle Kostenverbesserungen. Die durchschnittlichen Verkaufspreise hätten sich in einem sehr harten Wettbewerbsumfeld gut behauptet. Der Gewinn wurde durch steuerliche Sonderfaktoren um fünf Cent je Aktie erhöht.
Intel-Deutschland-Chef Hannes Schwaderer machte einen "typischen saisonalen Verlauf" für den Umsatzrückgang verantwortlich. Üblich seien in diesem Zeitraum jeweils Erlösrückgänge um acht bis elf Prozent im Vergleich zum Schlussquartal des Vorjahres. "Der saisonale Abschwung in Europa ist geringer ausgefallen als in anderen Teilen der Welt", sagte Schwaderer, ohne Details zu nennen. Dazu habe vor allem die sehr "technologie-affine" Kundschaft in Deutschland beigetragen, wo es eine lebhafte Nachfrage nach hochwertigen und hochpreisigen Produkten gebe.
Die Wall Street war mit den Intel-Ergebnissen zufrieden. Die Aktien des globalen Branchenführers und Hauptkonkurrenten von AMD zogen um 2,05 Prozent auf 21,41 Dollar an. Intel sah sich weiter in einem harten Preiswettbewerb, doch befand sich das Unternehmen mit neuen Laptop- und Server-Chips und dank der massiven Kostensenkungen in einer besseren Lage als im Vorjahr.
Vorteil bei Konkurrenzkampf mit AMD
AMD macht der brutale Wettbewerb mit dem viel größeren und kapitalkräftigeren Konkurrenten Intel dagegen derzeit schwer zu schaffen. Für das erste Quartal erwartet das Unternehmen nur noch einen Umsatz von 1,225 Mrd. Dollar und hat seine Investitionen für 2007 um 500 Mio. Dollar zurückgeschraubt. Das Unternehmen hatte vergangene Woche auch andere Sparmaßnahmen angekündigt. An diesem Donnerstag legt AMD sein Quartalsergebnis vor.
Der Intel-Deutschland-Chef erklärte, einen Preiskrieg mit AMD habe man "so nicht wahrgenommen". Bei den wichtigsten Produktfamilien sei es Intel gelungen, die Preise stabil zu halten, sagte auch Schwaderer. "Wir sind natürlich darauf vorbereitet und nehmen den Wettbewerb ernst." Durch Verbesserungen bei Produkten und beim Produktionsprozess sei das Unternehmen dafür aber gut gerüstet. "Das beste Produkt bekommt auch den besten Preis. Wir setzen auf Hochtechnologie", sagte Schwaderer. In Deutschland laufe vor allem das Geschäft mit Mittelstandskunden gut. Neben dem "traditionell guten" Server-Bereich gebe es auch ein Wachstum bei Notebooks.
Nach Regionen betrachtet setzte Intel im asiatisch-pazifischen Raum 4,4 (4,3) Mrd. Dollar um, in Japan 0,97 (1,0) Mrd. Dollar, in Nord- und Südamerika 1,7 (1,9) Mrd. Dollar und in Europa 1,7 (1,7) Mrd. Dollar. Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 8,2 bis 8,8 Mrd. Dollar.
Im Sommer will der Konzern unterdessen eine leistungsfähige und Strom sparende Plattform für die nächste Generation mobiler Geräte anbieten. Erste Modelle von mobilen und so genannten ultramobilen Modellen (UMPC) auf Basis der "Intel Ultra Mobile Platform" werden in den nächsten Monaten unter anderem von Samsung, Asus, Fujitsu, sowie von HTC und Haier auf den Markt kommen, kündigte Intel-Manager Anand Chandrasekher in Peking an.
(apa)Ähnliche Artikel
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