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Veröffentlicht am 24.01.2006 11:20:00
Der Münchener Mikrochip-Hersteller Infineon, der auch ein Werk in Villach betreibt, hat im ersten Quartal einen unerwartet hohen Verlust eingefahren und damit Aktionäre und Analysten schockiert. Vor allem der Preisverfall bei Speicherchips führte zu einem Nettoverlust von 183 (Vorquartal: minus 100) Mio. Euro, wie Infineon mitteilte.
Vor Steuern und Zinsen (Ebit) fiel der Verlust von Oktober bis Dezember mit 122 (minus 43) Mio. Euro mehr als doppelt so hoch aus wie von Analysten im Durchschnitt erwartet, der Verlust nach Steuern sogar rund drei Mal so hoch. Der Umsatz von Infineon blieb mit 1,67 (1,73) Mrd. Euro nur leicht hinter den Prognosen zurück. Allein die vor der Abspaltung stehende Speicherchip-Sparte musste einen Ebit-Verlust von 118 Mio. Euro hinnehmen.
Analysten hatten bereits erwartet, dass der Bereich, der an die Börse gebracht werden soll, im Weihnachtsquartal gebeutelt werde. Die Stückkosten bei Infineon liegen Analysten zufolge noch immer deutlich über dem Marktpreis. Das Ausmaß des Verlusts überraschte allerdings selbst die Experten. Auf dem schwer absehbaren und schwankungsanfälligen Markt für DRAM-Chips herrscht starker Preisdruck. Unternehmenschef Wolfgang Ziebart will den Bereich durch neue Technologien krisenfester machen. Im vierten Quartal hatte der Bereich wieder schwarze Zahlen geschrieben.
Analysten nahmen die Zahlen vorwiegend negativ auf. "Das ist sehr schlecht. Sie haben deutlich an Umsatz verloren. Sie scheinen für alles die Speicherchips verantwortlich zu machen", sagte JP-Morgan-Analyst Uche Orji. "Wir haben nicht erwartet, dass die Speicherchipsparte gut sein würde, aber sie war noch schlechter als wir erwartet hatten", fügte er hinzu.
"Schlechter als die Konkurrenz"
"Das ist grausam", sagte ein anderer Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Auch wenn die DRAM-Preise zurückgekommen sind - das ist klar schlechter als die Konkurrenz. Die sind bei den Spezial-DRAMs nicht weitergekommen", fügte er hinzu. Der Analyst sieht durch das Ergebnis auch den angestrebten Börsengang der Sparte in Gefahr. "Mit einem Ergebnis, dass rund 100 Mio. Euro schlechter ist als manche geschätzt haben, wird das sicher sehr schwierig", sagte er.
Die Entwicklung der zwei Logikchip-Segmente habe mit einem Ebit von 30 Mio. Euro die Erwartungen des Unternehmens übertroffen, hieß es. Während der Logikbereich Kommunikation einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 21 Mio. Euro eingefahren habe, habe das Automobil- und Industrie-Segment (AIM) mit einem Ebit von 51 Mio. Euro den Logikbereich insgesamt ins Plus gedreht. "Bei den Zahlen geht eigentlich unter, dass AIM ein sehr gutes Ergebnis eingefahren hat", sagte der Analyst und ergänzte: "Auch die Telekomsparte ist auf einem guten Weg."
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