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Veröffentlicht am 20.09.2006 13:58:23
Der Chiphersteller Infineon setzt auf die Verbesserung der Energieeffizienz in elektronischen Geräten durch eigene "Energiesparchips". Dieser Bereich war vor zwei Jahren von München in das Werk Villach transferiert worden. Europa könnte durch die Einführung verpflichtender Energie-Mindeststandards auch wirtschaftlich profitieren, zeigte sich Infineon Austria-Vorstand Monika Kircher-Kohl im Klub der Wirtschaftspublizisten überzeugt. Für über 100 offene Stellen in Österreich werden hochqualifizierte Techniker gesucht.
Der weltweite Energieverbrauch an elektrischer Energie könnte alleine durch den Einsatz von Steuerchips um 30 Prozent gesenkt werden. Bei TV-Geräten im Standby-Betrieb sei ein Einsparpotenzial von 90 Prozent gegeben, bei Klimaanlagen ein Sparpotenzial von 30 bis 40 Prozent und bei Beleuchtung könnten durch elektronische Vorschaltgeräte 25 Prozent der elektrischen Energie eingespart werden. Alleine durch den Einsatz von Energiesparchips bei TV-Geräten in Europa könnte ein Atomkraftwerk eingespart werden.
Sparpotenzial bis zu 30 Prozent
In der Antriebstechnik könnte durch variable Motorsteuerung und Rückgewinnung von Bremsenergie ein Sparpotenzial bis zu 30 Prozent der Energie genutzt werden. Auch bei PCs und Notebooks gebe es durch den Einbau von Energiesteuerung in Netz- und Vorschaltgeräten große Sparpotenziale.
Innovation - nicht nur im technischen Bereich - sieht Kircher-Kohl als einzige Chance für die Industrie im Hochlohnland Österreich. Über 900 Arbeitsplätze bei Infineon Österreich entfallen inzwischen auf den Bereich Forschung und Headquarter-Funktionen, in der Produktion wurden hingegen bis zu 900 Arbeitsplätze abgebaut. Die Nachfrage nach hochqualifizierten Technik-Arbeitskräften ist groß: "Es gibt über 100 offene Stellen bei Infineon Österreich", gesucht werden Mitarbeiter für Forschung und Prozesstechnik. In Österreich gebe es leider zu wenig Studierende in technischen Fächern, beklagt Kircher-Kohl. Insbesondere bei Technikerinnen liege Österreich im EU-Vergleich ganz weit hinten. "So können wir die Chancen, die sich in der Zukunft bieten, nicht nützen".
Geringer Frauenanteil in der Technik
Bei Infineon werden Mädchen bei Bewerbungen für Lehrstellen über die Mechatronik-Lehre informiert. Von den jährlich 40 bis 50 Mechatronik-Lehrlingen ist bereits jeder dritte weiblich. Die zu geringe Frauenanteil in der Technik in Österreich sei auch bei der Einschulung von Technikern für das Infineon-Werk in Malaysia bewusst geworden, als unter den malaysischen Spitzentechnikern, die in Villach ausgebildet wurden, viele moslemische "Frauen mit Kopftuch" waren. Die "Lust auf Technik" müsse in Österreich schon in jungen Jahren geweckt werden, auch dürften Technik und Naturwissenschaften nicht gegen Geisteswissenschaften ausgespielt werden, fordert Kircher-Kohl. Zahlreiche Technikerinnen und Techniker bei Infineon hätten auch ausgeprägte musische Talente.
Infineon Österreich steht zu 100 Prozent im Eigentum der Infineon AG mit Sitz in München. Der Halbleiterkonzern mit weltweit rund 40.000 Mitarbeitern ist seit 1999 in Frankfurt und New York börsenotiert. Der frühere Mehrheitsaktionär Siemens hatte sich im Vorjahr ganz zurückgezogen, der Konzern ist nun im Streubesitz.
In Österreich beschäftigt Infineon rund 2.700 Mitarbeiter aus 35 Nationen an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Wien und Linz. Infineon Österreich machte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 918 Mio. Euro Umsatz, teils konzernintern und teils extern.
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