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Veröffentlicht am 06.11.2006 13:03:26
Die österreichische Niederlassung des internationalen Chipherstellers Infineon hat am Montag (6. November) als erstes heimisches Unternehmen eine "Wissensbilanz" vorgelegt. Sie soll die traditionelle Erfassung der Vermögenswerte in der "herkömmlichen" Bilanz ergänzen und voraussichtlich alle drei Jahre vorgelegt werden. Infineon Austria investiert jährlich nach Eigenangaben rund 1,8 Mio. Euro in externe Ausbildung. 181 Mio. Euro werden in Forschung und Entwicklung investiert. Dass im abgelaufenen Geschäftsjahr 115 Personen regulär aufgenommen wurden, aber weitere 186 Mitarbeiter Leiharbeitskräfte waren, sieht Infineon nicht als Widerspruch zu einem Unternehmen, dass sehr hohen Wert auf die Ausbildung der Mitarbeiter lege. Auf Grund der Zyklen in der Halbleiterproduktion sei es notwendig, den Mitarbeiterstand flexibel zu halten, so Infineon Österreich-Boss Reinhard Ploss am Montag vor Journalisten. Insgesamt seien 11 Prozent der Belagschaft Leiharbeiter.
2005 beschäftigte Infineon Austria 2.697 Mitarbeiter, davon 784 in Forschung und Entwicklung. Rund 33,4 Prozent haben eine Universität oder eine Fachhochschule abgeschlossen. Der Frauenanteil beträgt 11 Prozent - im Management gar nur 3,3 Prozent - und soll ausgeweitet werden. Mitarbeiter mit "Meister-Ausbildung" gibt es nicht.
Mangel an Fachkräften
Wie andere Technologieunternehmen auch leidet Infineon unter der geringen Zahl an Technikern mit Hochschulausbildung. Von den 115 neuen Infineon-Mitarbeitern im Jahr 2005 hatten 78 Prozent eine akademische Ausbildung, davon kamen 56 Prozent aus dem Ausland. Der Konzernsitz für Österreich befindet sich in Kärnten (Villach), wie sinnvoll da die Inseratenkampagne des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider mit dem Inhalt "Kärnten wird einsprachig" ist, wollte Ploss nicht kommentieren. Angemerkt wurde, dass Englisch bei einem internationalen Konzern wie Infineon keine Fremdsprache sei und im Konzern 19 verschiedene Muttersprachen vertreten seien.
Zum Stromausfall am Wochenende meinte Ploss, dass Österreich hier "substanziell" etwas tun müsse. Schließlich sei Energiesicherheit ein Standortvorteil von Österreich, den man nicht verspielen dürfe. Entwarnung gab Ploss im Zusammenhang mit der Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile, für den Infineon Chips liefert. Davon seien die Werke in Österreich nur "marginal betroffen". Lob gab es für den Gehaltsabschluss bei den Metallern, der traditionell Vorbildcharakter für alle anderen Branchen hat. Vergangene Woche hatten sich Arbeitnehmer und -geber auf ein Plus von 2,6 Prozent geeinigt, was "eine vernünftige Haltung von beiden Seiten" sei.
Infineon Austria erzielte 2005 einen Umsatz von 918 Mio. Euro, das Produktionsvolumen betrug 11 Mrd. Chips (Halbleiter). Der Konzernumsatz des in Frankfurt und New York börsenotierten Unternehmens betrug 6,8 Mrd. Euro, erwirtschaftet von rund 36.400 Mitarbeitern. Der heurige Jahresabschluss wird am 2. Dezember präsentiert.
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