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Veröffentlicht am 16.10.2006 12:33:24
Im Streit um den Zusammenbruch des Handyherstellers BenQ in Deutschland wird der Ton zwischen dem Elektro-Konzern Siemens und der Gewerkschaft IG Metall schärfer. Der Konzern wies am Wochenende Angaben von Gewerkschaftschef Jürgen Peters als "irreführende und böswillige Unterstellung" zurück, Siemens habe BenQ offenkundig eine "Abwrackprämie" von 110 Millionen Euro überwiesen. Peters meine offensichtlich eine Forderung, die noch nicht zur Zahlung anstehe. Der genannte Zusammenhang sei falsch. Der Gewerkschafter äußerte in der "Welt am Sonntag" den Verdacht, Siemens habe dem taiwanesischen Konzern als Erwerber der Handy-Sparte den Millionenbetrag nicht zur Fortführung der Produktion überlassen, sondern ohne Bedingungen. "Wenn das so wäre, ist das eine Abwrackprämie."
CSU-Chef Edmund Stoiber forderte einen Zahlungsstopp an den taiwanesischen Konzern. Es sehe danach aus, dass das Management in Taiwan Verpflichtungen gegenüber der deutschen Tochter gebrochen habe, sagte der bayerische Ministerpräsident auf dem CSU-Parteitag in Augsburg. Daher verlangte er: "Keine weiteren Gelder mehr aus Deutschland nach Taiwan."
Unklare Rechtslage
Gut ein Jahr nach dem Verkauf an BenQ hatte die ehemalige Siemens-Mobilfunktochter mit rund 3.000 Mitarbeitern Ende September Insolvenz angemeldet. Siemens hatte nach eigenen Angaben BenQ für die Übernahme der defizitären Handymobil-Sparte 413 Millionen Euro überlassen und jüngst angekündigt, die letzte noch ausstehende Zahlung von mehr als 100 Millionen Euro auf ein Treuhandkonto zu überweisen. Der Schritt wurde mit einer unklaren Rechtslage zwischen dem taiwanesischen Mutterkonzern und seiner deutschen Tochter erklärt. BenQ erklärte daraufhin in Taipeh, Siemens sei zur Zahlung verpflichtet. Fließe das Geld nicht, werde Schadenersatz gefordert.
BenQ hatte mitgeteilt, das Handygeschäft in Deutschland verändert weiterzuführen. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete unter Berufung auf eine Umfrage unter Elektro- und Computerhändlern, der Absatz von BenQ-Produkten sei massiv eingebrochen.
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