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Veröffentlicht am 23.08.2006 09:32:50
Größere und bessere Flachbildschirme, Internet-Fernsehen und neue DVD-Standards stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Internationalen Funkaustellung (IFA) in Berlin. Beim größten Branchentreff der Unterhaltungs-, Elektronik- und Telekombranche vom 1. bis zum 6. September werden gut 1.000 Aussteller aus rund 40 Ländern erwartet. Im vergangenen Jahr wurden in den Hallen unter dem Berliner Funkturm Waren im Wert von 2,5 Mrd. Euro bestellt. Die Branche schwimmt seit gut drei Jahren auf einer Erfolgswelle. Die Branchenthese "Wachstum durch Innovationen" schlägt sich jetzt in klingender Münze nieder. "Gestiegene Umsätze für alle Gerätebereiche mit technischen Neuerungen sind der klare Beweis dafür", sagte Hans-Joachim Kamp, Vorsitzender des Fachverbandes Consumer Electronics.
Im ersten Halbjahr 2006 konnte der Schwung aus dem Vorjahr mitgenommen werden. Der Markt der klassischen Unterhaltungselektronik soll in diesem Jahr prozentuell zweistellig auf mehr als 13,5 Mrd. Euro wachsen. Im ersten Halbjahr lag das Wachstum bei neun Prozent. Da kann die Computertechnik (Laptops, PCs, Drucker) derzeit nicht mithalten. Auch der Markt für Mobil- und Festnetztelefone stagniert.
Run auf innovative Produkte
"Dies zeigte, dass innovative Produkte selbst bei einem schlechten Konsumklima die Kunden reizen", meint Philips-Deutschlandchef Kamp. Der Generationswechsel von analoger zur digitalen Technik treibt das Geschäft. Im ersten Halbjahr waren Flachbild-Fernseher in Deutschland der erwartete Renner - vor allem wegen der Fußball-WM. Der Branche zufolge wurden 130 Prozent mehr LCD- und 80 Prozent mehr Plasma-TV-Geräte verkauft. Der gesamte Umsatz mit TV-Geräten war in dem Zeitraum um rund 30 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2005.
Knapp 80 Prozent der Käufe sind Ersatzbeschaffungen. Denn in den deutschen Haushalten stehen weit über 50 Millionen Fernsehgeräte. "Davon sind aber erst maximal 10 Prozent Flachbildschirme", sagte Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender des IFA-Veranstalters Gesellschaft.
Ein weiterer Beleg für den Reiz der Digitaltechnik ist der schwindende Absatz des klassischen Videorecorders. In diesem Jahr sollen knapp 400.000 Geräte verkauft werden, 1999 waren es noch über drei Millionen Stück. Der Absatz von DVD-Playern soll auf 2,8 Mio. sinken, im Jahr 2004 waren es noch rund 5 Mio. Die Alternative heißt DVD-Recorder. Erwartet wird ein Absatz von 2 Mio. Stück in diesem Jahr, davon 1,5 Mio. Geräte mit integrierter Festplatte.
Wirbel um DVD-Formate
Seit Monaten machen die beiden Lager im Rennen um die Nachfolge der DVD großen Wirbel um ihre konkurrierenden Formate Blu-ray und HD-DVD, jetzt wird es für sie ernst. Auf der IFA werden die Hersteller den Startschuss für die Vermarktung von Abspielgeräten und Filmen in Europa geben. Der Unterschied zwischen den Formaten in verkürzter Form: Die HD-DVD ist billiger, hat aber mit bis zu 30 GByte weniger Speicherplatz als die Blu-ray Disc, die auf bis zu 50 GByte kommen kann.
Große Hoffnungen setzen Medien und Telekomanbieter auf das Fernsehen über Internetverbindung auf Basis des Internet-Protokolls (IP-TV). Die Deutsche Telekom hat sich dazu eigens die Übertragungsrechte für die deutsche Fußball-Bundesliga gesichert. "Es entsteht hier nicht nur ein weiterer TV-Vertriebskanal, sondern ein neuer Markt für innovative Anwendungen", so Telekom-Vorstand Walter Raizner. Dabei denke er etwa an "Video on Demand" - also das kostenpflichtige Herunterladen von Filmen.
(apa)