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PCs & Komponenten
Veröffentlicht am 20.02.2003 04:42:27
Louis Burns, Vice President und General Manager Desktop Platforms Group bei Intel, gab im Zuge seiner Keynote weitere Details zu Prescott und den neuen Chipsets Canterwood und Springdale bekannt. Prescott, so der Codename des neuen Pentium4, wird bereits Mitte des Jahres auf den Markt kommen und auf 300mm Waffer in 90nm Technologie gefertigt werden. Ein Transistor weist dabei nur mehr eine Länge von 50nm auf. Bei den aktuellen Pentium4 Prozessoren (Northwood) sind es noch 60nm.
Durch die höhere Dichte ist beim Prescott ein größerer L1 und L2 Cache bei gleicher Die-Größe möglich. So weist er nun mit 16kByte einen doppelt so großen L1 Cache auf. Auch der L2 Cache wurde auf nunmehr 1MByte gegenüber bisher 512kByte verdoppelt.
Zudem wurde die Performance durch den Einsatz von so genanntem Strained Silicon und mit Kohlenstoff dotierten Oxiden (CDO) als dielektrischem Material erhöht.
Der Frontside-Bus des Prescott wird 200MHz Quad-pumped (vier Datenwörter pro Takt), also effektiv 800MHz betragen. Die optimale Performance erzielt man somit durch den Einsatz von DDR400 bei Chipsets mit zwei Speicherkanälen. Außerdem wurde die NetBurst Microarchitektur ebenso verbessert und erweitert wie Hyperthreading. So soll der Prescott unter anderem eine bessere Sprungvorhersage als bisherige Pentium4s aufweisen. Zudem enthält der Prescott 13 neue Instruktionen (PNI), wobei hiervon wieder einmal vor allem Multimedia-Applikationen profitieren sollen.
Ein Punkt ist zwar in der, den Teilnehmern ausgehändigten Präsentation angeführt, wurde aber in der entsprechenden Session selbst auf Nachfrage nicht wirklich erläutert. Prescott soll Intels erster Prozessor mit LaGrande-Unterstützung sein. Intels bislang ebenfalls nicht wirklich genauer spezifiziertem „Beitrag“ zu TCPA.
Prescott wird zunächst mit einer Taktfrequenz von 4GHz auf den Markt kommen, sei aber bis 5GHz skalierbar, so Justin Rattner, Senior Fellow and Director Microprocessor Research Labs im Rahmen einer Session über die zukunft der IE32-Plattform.

Die passenden Chipsets kündigte Burns im Zuge seiner Keynote ebenfalls an.
Während für die Mainstream-Plattform Springdale vorgesehen ist, hat man für die High-Performance Systeme Canterwood in der Pipeline.
Springdale und Canterwood werden Pentium4 Prozessoren mit Hyperthreading sowie 800MHz Front Side Bus und entsprechend Dual Channel DDR333/400 unterstützen. Des Weiteren wird die Northbridge eine integrierte Grafiklösung mit der klingenden Bezeichnung Intel Extreme Graphics2 (Springdale-G) bieten. Als Alternative bzw. bei den normalen Springdale und Canterwood-Systemen sollen AGP8x-Grafikkarten genutzt werden. Die Southbridge bietet 5 PCI, Dual-Channel Serial ATA inklusive Soft RAID, zwei herkömmliche ATA-100 Ports sowie USB 2.0, Gigabit-Ethernet und Mehrkanal-Audio. Canterwood soll zudem durch eine spezielle Technologie den Speicher noch eine Spur schneller ansprechen, als Springdale. Daher sieht Intel Canterwood-Systeme nicht im Desktop-Segment, sondern als Low-Cost Workstation.
Interessant ist, dass nun auch Intel plötzlich Overclocking für sich entdeckt hat. Im BIOS versteckt sich der so genannte Burn-in Mode. Hier kann der Front Side Bus um maximal 4% erhöht werden. Ein Thermomanagment-System achtet dabei darauf, dass die CPU nicht überhitzt. Wohlgemerkt: Bei lediglich vier Prozent sollte dieses Risiko beim Einsatz guter Lüfter doch eher gering sein.
Im Rahmen des Showcase gelang es uns und einigen Kollegen, ein Springdale-System mit Pentium4 3,2GHz und 800MHz Front Side Bus ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und erste Benchmarks zu fahren. Dabei dürfte es sich aber noch um einen Pentium4 mit Northwood-kern gehandelt haben. Es bleibt also abzuwarten, ob Intel - sozusagen als letzte Northwood-CPU - diesen in Bälde noch vor Prescott auf den Markt bringt.
Diese Benchmarks wurden von Intel unter der Vorgabe, diese ausschließlich (!!) für die persönliche Einschätzung der Leistungsfähigkeit der Chipsets zu nutzen, gestattet. Daran werden wir uns selbstverständlich - im Gegensatz zu einigen Kollegen - halten.
Daher sei nur soviel verraten: Selbst bei den Standard-Einstellungen ergaben diese ersten, natürlich nicht wirklich representativen Benchmarks eine wirklich beeindruckende Leistungssteigerung bei der Speicherbandbreite allein durch den Wechsel auf Dual-Cannel DDR-Speicher und den höheren FSB.
Da Prescott schon zum Start aber auch eine etwas höhere Taktfrequenz als die aktuellen Pentium4s mit Northwood-Kern aufweisen wird, kann man schon jetzt davon ausgehen, dass mit Prescott und den entsprechenden Chipsätzen Springdale und und vor allem Canterwood,dessen Speicherbandbreite noch eine Spur besser sein soll, als die des Springdale-Chipsatz, eine deutliche Leistungssteigerung möglich sein wird.
Michael Holzinger
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