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IT Business
Veröffentlicht am 10.02.2005 10:57:37
Wie bereits berichtet, ist Carleton Fiorina gestern überraschend ausgeschieden. Zuvor hatte es intensive Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand über die weitere HP-Strategie gegeben. Die rund 21 Millionen US-Dollar, die „Carly“ – so der Spitzname von Fiorina – als Abfindung kassiert, werden ihr den Abschied wohl etwas leichter machen.
Brancheninsider gehen davon aus, dass Fiorina nun letztendlich doch über die Fusion mit Compaq gestolpert ist. Sie hatte bei der Übernahme eine Riesensumme in einen Markt mit fallenden Gewinnmargen investiert. Die Gründerfamilien hatten damals befürchtet, dass die satten Gewinne der Druckersparte des traditionsreichen Unternehmens, durch die PC-Geschäfte verwässert werden könnten. Diese Befürchtungen dürften sich nun bewahrheitet haben.
Personelle Umstellungen hatten bei HP bereits im August 2004 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Vorstände für die verlustreichen Bereiche Server, Storage und Sales entlassen. Alle drei stammen ursprünglich von Compaq. Diese Maßnahme wurde allerdings noch von Fiorina selbst vorgenommen, sie hatte ihnen „schlechtes Channel-Management in Europa“ vorgeworfen.
Die Börse hat den Abgang Fiorinas jedenfalls goutiert: Die Aktie legte im Laufe des gestrigen Tages um rund sieben Prozent zu. Auch insgesamt hatte die starke Frau an der Spitze des Konzerns keine glückliche Hand für den Aktienkurs – seit ihrem Amtsantritt 1999 hat die Aktie insgesamt 63 Prozent an Wert verloren.
Fiorina war vor allem im Jahr 2002 durch die umstrittene Fusion mit Compaq weltweit in die Schlagzeilen geraten, für die sie sich massiv einsetzte. Gegen diesen größten Zusammenschluss in der IT-Geschichte, der um rund 15 Milliarden Euro über die Bühne gehen sollte, hatte vor allem die Gründerfamilie, allen voran Walter Hewlett, massive Bedenken.
Die Auseinandersetzung endete schließlich damit, dass Walter Hewlett das Unternehmen verließ und den Konzern wegen der Fusion klagte.
Hewlett Packard
Markus Klaus-Eder
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