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Mobile Computing
Veröffentlicht am 18.07.2006 08:51:07
Im Rahmen eines Presseevents in Paris stellte HP vor ausgewählten Journalisten einen kleinen Speicherchip vor, der zwar einem herkömmlichen RFID-Chip ähnelt, im Gegensatz zu diesen aber nicht nur deutlich kleiner ausgefallen ist, sondern zudem auch deutlich mehr Speicherplatz bietet und zudem über einen Mikroprozessor für einfache Verschlüsselung verfügt. Entwickelt wurde der so genannte Memory Spot in HPs Entwicklungslab in Bristol, wo WCM bereits vor Wochen die Möglichkeit hatte, erste Anwendungsbeispiele zu sehen, aber leider noch nicht darüber berichten durfte.
Der Memory Spot von HP arbeitet ohne eigene Stromversorgung und ist nicht viel größer als ein Reiskorn. Auf dem Speicherbaustein finden rund 500kByte an Daten Platz, die mit einer Datentransferrate von etwa 10MBit/ Sekunde ausgelesen werden können. Ähnlich wie bei RFID ist dafür keine Verbindung zwischen Chip und Lesegerät erforderlich, dies erfolgt induktiv. Allerdings ist die Reichweite in diesem Fall sehr gering. Das Lesegerät muss nahezu direkt auf den Chip gesetzt werden. Und dies ist durchaus beabsichtigt. Denn im Gegensatz zu typischen RFID-Anwendungen wie Warenwirtschaft und Ähnliches sollen die auf dem Chip abgelegten Informationen nicht aus der Ferne erfasst, sondern ganz bewusst abgerufen werden. Zudem soll der Verzicht auf leistungsstärkere Antennen dafür sorgen, dass der Meory Spot sehr kompakt und auch kostengünstig ist. Als Preis für die Herstellung in Großserie nennen die Entwickler von HP rund 10 Cent. Das würde eine sehr vielseitige Anwendung derartiger Lösungen erlauben.
So nennt HP als erstes mögliches Anwendungsbeispiel Krankenhäuser. Der Memory Spot könnte hier als Zusatz auf Patientennamensschildern angebracht werden und mehr oder weniger die komplette Krankengeschichte enthalten.
Aber auch ganz profane Anwendungsbeispiele sind denkbar. So könnten z.B. Ansichtskarten mit derartigen Memory Spots ausgestattet werden und gesprochene Urlaubsgrüße, Bilder oder sogar kurze Videos enthalten. Ebenso wird an einen Einsatz in der Werbung gedacht. Ein Memory Spot auf einem Plakat angebracht können weitergehende Informationen bis hin zum direkten Link eines Webshops enthalten. Auch im Tourismus können sich die Forscher aus Bristol derartige Lösungen vorstellen. An interessanten Plätzen können dann entsprechende Hinweisschilder eben nicht nur wie bisher Informationen über Sehenswürdigkeiten zeigen, sondern weitergehendes Material für den Abruf bereit halten.
Dazu passt auch, dass laut HP Lesegeräte im Prinzip in allen mobilen Devices wie Mobiltelefonen, Notebooks usw. untergebracht werden können. Dadurch kann nicht nur jederzeit eine Information abgerufen, sondern auch auf einen Memory Spot geschrieben werden.
Das System befindet sich derzeit allerdings noch in der Testphase. Wann der Memory Spot wirklich Marktreif ist und mit ersten Anwendungen gerechnet werden kann, dazu konnten die Forscher aus HPs Entwicklungslab im Gespräch mit WCM noch nichts sagen.
Michael Holzinger
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