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Veröffentlicht am 20.10.2006 12:22:36
Mehr als drei Jahre nach der Insolvenz startet der Unterhaltungselektronik-Anbieter Grundig wieder eine eigene Produktionslinie. 140 speziell geschulte Mitarbeiter sollten vom 26. Oktober an beim türkischen Beko-Konzern in Istanbul LCD-Fernsehgeräte herstellen, teilte das Unternehmen in Nürnberg mit. Die Fertigungslinie sei von der übrigen Produktion bei Beko abgekoppelt. Grundig Intermedia bezieht seine Fernsehapparate bisher von den Türken. Beko hatte die insolvente TV-Gerätesparte von Grundig im Jänner 2004 gemeinsam mit der englischen Alba-Gruppe übernommen. Seitdem bezieht die Grundig Intermedia GmbH den größten Teil ihrer Fernsehgeräte von Beko. Die Fertigungslinien dort seien zwar sehr gut, sagte der Chef der Grundig-Qualitätsabteilung, Peter Dennerlein. "Aber wir haben gesehen, dass unsere Geräte für den deutschen Markt noch höheren Ansprüchen genügen müssen."
"Fabrik in der Fabrik"
So habe es zum Beispiel Probleme mit Steckern gegeben, die sich beim Transport der Fernsehapparate gelockert hätten. Um dieses Problem zu lösen, verfüge die neue "Fabrik in der Fabrik" über einen speziellen "Vibrationsplatz". Generell gehe die Qualitätsprüfung über den üblichen Standard hinaus. "Wir haben ein sehr engmaschiges Kontrollnetz, mit dem wir Produktionsfehler nahezu ausschließen können", unterstrich Dennerlein. Für die Mitarbeiter, zum größten Teil Frauen, gebe es eigene Schulungen und Aufnahmeprüfungen.
Das Konzept, in das Grundig und Beko "viel Geld" investiert hätten, soll gegen Jahresende auf weitere Linien für kleinere LCD- Geräte sowie Plasma-Geräte ausgeweitet werden. Täglich könnten maximal 1.800 Geräte produziert werden, sagte Dennerlein. Ziel sei es, "alles was flach ist und Grundig heißt", künftig in der eigenen Produktionslinie in Istanbul herzustellen. Herkömmliche Röhrengeräte werde man dagegen weiterhin von Beko beziehen. Die Fertigung wieder nach Deutschland zurückzuholen, stand nach Dennerleins Worten nie zur Diskussion.
(apa)