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Veröffentlicht am 12.01.2006 11:50:11
Unmittelbar vor der möglichen Ablöse von Telekom Austria-Generaldirektor Heinz Sundt hat sich Finanzminister Karl-Heinz Grasser demonstrativ unbeteiligt gezeigt. Von der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung bei der Telekom Austria am 12. Jänner habe er gehört. Sundts Vertrag laufe grundsätzlich bis April 2007. Ob der Vertrag vorzeitig aufgelöst werde, sei "rein seine Entscheidung", sagte Grasser.
Die Telekom-Aufsichtsratssitzung am 12. Jänner folgt nur drei Wochen nach der letzten Sitzung der Kontrollorgane Mitte Dezember. Laut einem Bericht des "Standard" sind "Vorstandsagenden" der einzige Tagesordnungspunkt. In Unternehmenskreisen wird erwartet, dass Sundt bereits nach der Sitzung seinen vorzeitigen Rücktritt bekannt geben könnte - der tatsächliche Abgang des Telekom-Generaldirektors wird spätestens für die Hauptversammlung am 25. Mai erwartet. Im Dezember war eine Ablöse-Summe von rund 2 Mio. Euro kolportiert worden.
Als Generaldirektor nachfolgen soll Sundt Mobilkom Austria-Chef Boris Nemsic. Nemsic soll aber gleichzeitig weiterhin Mobilfunk-Chef der Telekom bleiben. Die Ausschreibung eines neuen Vorstandes ist dem Vernehmen nach nicht geplant.
Differenzen zwischen Telekom-General und Finanzministerium
Hintergrund der schon seit langen Jahren andauernden Debatte über die vorzeitige Ablöse Sundts sind laut wiederkehrenden Medienberichten schwere Differenzen zwischen dem Telekom-General und dem Finanzministerium. Sundt hatte sich im Jahr 2000 klar gegen den damaligen Börsegang seines Unternehmens ausgesprochen - ein Umstand den ihm Finanzmister Grasser noch heute vorhalten soll. Zuletzt hatten Debatten um die neue Telekom Austria-Struktur das Verhältnis von Sundt zum Eigentümer zusätzlich belastet.
Grasser wies die Berichte, dass er selbst federführend an der Ablöse Sundts arbeite, am Mittwoch als "Legendenbildung" zurück. Dass Sundts Vertrag anders als etwa jener von Mobilkom-Chef Nemsic 2005 nicht für weitere fünf sondern nur für zwei Jahre verlängert worden sei, habe alleine der Aufsichtsrat entschieden. Der Aufsichtsrat sei es auch, der über die weitere Vorgangsweise entscheide, wenn Sundts Vertrag ausläuft, beteuerte Grasser.
(apa)