Willkommen bei WCM
Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können müssen Sie sich Einloggen oder Registrieren. Die Registrierung ist unverbindlich und dauert nur einen Moment.
Veröffentlicht am 13.03.2006 11:34:23
Damit vertrauliche Nachrichten geheim bleiben, arbeiten Kryptographie-Experten rund um den Globus an der Ver- und Entschlüsselung von Daten. Die renommiertesten Forscher auf dem Gebiet treffen sich vom 15. bis zum 17. März erstmals in Österreich. Zentrales Thema der Konferenz "Fast Software Encryption" (FSE) an der TU Graz ist die Informationssicherheit vom Datentransport bis zur Archivierung.
Mit der Benützung von Bankomat, Handy oder Mail verwendet fast jeder täglich Technologien, die Sicherheitsmechanismen erfordern. Dahinter verborgen steht die Entwicklungsarbeit der Kryptographie - die Wissenschaft von der Verschlüsselung von Informationen mit Algorithmen. Diese "geheimen Schlüssel" der Computerinformation sowie mögliche Wege, die herrschenden Sicherheitsstandards zu verbessern, stellen das Thema der 13. FSE-Konferenz am Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK) der TU Graz dar - die unter anderem bereits in Cambridge, New York oder New Delhi stattgefunden hat.
Nachdem der weltweit für Topsecret-Nachrichten verwendete Verschlüsselungsmechanismus SHA-1 (Secure Hash Algorithm) seit seiner Einführung zehn Jahre lang als sicher galt, wurde er 2005 von der Forscherin Xiaoyun Wang und ihrer chinesischen Expertengruppe gebrochen: "Neue Resultate dieser Forscher werden auf der FSE-Konferenz präsentiert", so Mitorganisator Christian Rechbauer vom IAIK, Diese Ergebnisse seien z. B. wichtig für die Anwendung von digitalen Unterschriften und somit auch für Firmen und Regierungsorganisationen interessant.
"Zentrum der Kryptographie"
"Graz wird drei Tage lang zum Zentrum der weltweit Besten in der Kryptographie", so der Grazer Professor und Konferenzleiter Vincent Rijmen, der in den 90er Jahren einen bis heute ungebrochenen Verschlüsselungs-Algorithmus entwickelt hat. Rijmens aktueller AES (Advanced Encryption Standard) gilt nach Ansicht von Fachleuten der amerikanischen NSA (National Security Agency) als sehr sicher.
Im Zuge des EU-Projekts "Ecrypt" ist man auf der Suche nach Verschlüsselungsverfahren für spezielle Anwendungsbereiche. "Extrem klein und extrem schnell sind die Herausforderungen", so Rechberger. Diesbezüglich erste Ergebnisse werden in Graz präsentiert. Das Veranstalter-Team erwartet bei der u. a. vom internationalen Dachverband "International Association for Cryptologic Research" mitfinanzierten Tagung rund 150 Personen aus 35 Nationen.
SERVICE: Nähere Informationen sind unter http://fse2006.iaik.tugraz.at/ abrufbar.
(apa)