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Veröffentlicht am 16.10.2006 16:29:47
Unmittelbar vor Bekanntgabe der Halbjahreszahlen hat der Computerhersteller Fujitsu Siemens Computers (FSC) einen Gewinnrückgang angekündigt. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Gewinn gesunken, sagte FSC-Chef Bernd Bischoff der "Financial Times Deutschland" laut Vorab-Bericht. Angesichts der schwachen Branchenkonjunktur seien auch die Erlös- und Ergebnisziele für 2008 in Gefahr. Einschnitte seien deshalb unvermeidlich. "Der harte Preiswettbewerb auf dem IT-Markt zwingt uns, über alles nachzudenken", sagte Bischoff. Europas größtem PC-Hersteller FSC breche das Geschäft in Deutschland weg, berichtete die Zeitung. "Ich hätte nicht mit solch einem plötzlichem Rückgang im ersten Halbjahr gerechnet", sagte Bischoff. Der Einbruch sei in der zweiten Jahreshälfte kaum aufzuholen.
FSC hat bereits angekündigt, bis Herbst 2007 in Deutschland 300 Stellen streichen. Grund dafür sei das schlecht laufende Geschäft. Die gemeinsame Tochter von Fujitsu und Siemens beschäftigt den Angaben zufolge insgesamt 6.800 Mitarbeiter. Um Kosten zu senken, laufen seit Monaten Gespräche über eine Verlängerung der Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden.
Der Zeitung zufolge sehen die vor einigen Monaten FSC verkündeten Ziele einen Umsatzanstieg auf zehn Milliarden Euro bis 2008 und eine Steigerung der Gewinnmarge von 1,4 auf 2,5 Prozent vor. Bischoff sagte, man dürfe sich von einem schlecht laufenden Halbjahr "nicht total zurückwerfen" lassen. Wenn sich der Markt besser entwickeln sollte als derzeit, seien die Ziele noch erreichbar. "Ob wir es ein halbes Jahr früher oder später schaffen - das Entscheidende ist, dass die Richtung stimmt."
Langfristige Strategie
Durch die Übernahme von Teilen des Siemens-IT-Dienstleisters SBS wuchs der Umsatz von Fujitsu Siemens in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres zwar von 2,9 auf knapp 3,1 Mrd. Euro. Der Vorsteuer-Gewinn brach aber auch wegen hoher Restrukturierungskosten von 27 auf 4 Mio. Euro ein. Der Marktanteil in Europa sank leicht auf rund 9,5 Prozent.
Bischoff sieht dennoch keinen Grund zur Beunruhigung. "Wir haben in einem mehr als schwierigen Marktumfeld unsere Position behauptet." Zum ersten Mal in der Geschichte führe das gute gesamtwirtschaftliche Umfeld nicht automatisch zu einer steigenden Nachfrage im IT-Sektor. "Wir richten unser Unternehmen mit den richtigen Entscheidungen auf einen langfristig harten Wettbewerb aus." Ein wichtiger Baustein sei dabei der Ausbau des Servicegeschäfts.
Beim geplanten Abbau von 300 Arbeitsplätzen will FSC die natürliche Fluktuation nutzen. Stellenstreichungen darüber hinaus seien nicht geplant. Bischoff zeigte sich zuversichtlich, dass die Verhandlungen mit der IG Metall über eine Verlängerung der Arbeitszeit und Kürzungen bei Sonderzahlungen zu einem erfolgreichen Abschluss kommen.
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