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Veröffentlicht am 03.08.2006 10:49:47
Die US-Kartellbehörde FTC wirft dem Halbleiterentwickler Rambus vor, den Markt für vier Speicherchip-Technologien "unrechtmäßig monopolisiert" zu haben. Nach der Entscheidung am 3. August fiel der Aktienkurs des kalifornischen Unternehmens drastisch. Der Rambus-Kartellfall könnte auch die Interessen der Infineon-Tochter Qimonda kurz vor dem geplanten US-Börsengang in der kommenden Woche berühren. Offenbar fürchten die Aktionäre um Rambus' wichtigste Einnahmequelle. Das Unternehmen hat keine eigenen Fabriken, sondern entwirft neue Chips, die andere Firmen gegen Lizenzgebühren herstellen.
Tatsächlich sieht ein Vorschlag der Behörde vor, Rambus zu verbieten, Lizenzabkommen und bestimmte Patente durchzusetzen. Die Firma habe die Industriestandards für DRAM-Chips so verändert, dass der Wettbewerb eingeschränkt worden sei, erklärte die FTC. Nun wolle sie Gegenmaßnahmen beschließen.
Ein hochrangiger Rambus-Jurist zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung. Wahrscheinlich werde sein Unternehmen Berufung einlegen. Rambus könne trotz des Kartellbeschlusses seine Patentprozesse gegen die Chiphersteller Micron Technology aus den USA und Hynix aus Südkorea vorantreiben.
Die Rambus-Aktie fiel jedoch am 3. August in New York um 22,03 Prozent auf 13,24 Dollar.
Der Münchener Halbleiterkonzern Infineon hatte sich bereits im vergangenen Jahr in einem Patenstreit mit Rambus geeinigt. Patent- und Lizenzstreitigkeiten sind innerhalb der Halbleiterbranche vor allem in Nordamerika an der Tagesordnung. Meist einigen sich die Parteien mit Vergleichen oder außergerichtlich. Allerdings greifen auch immer wieder die Behörden bei vermutetem marktbeherrschendem Verhalten ein.
(apa)