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PCs & Komponenten
Veröffentlicht am 11.04.2002 23:00:00
Die Firma Cool Light hat es geschafft dünne Folien zum Leuchten zu bringen. In Science-Fiction-Filmen sind die hauchdünnen Displays die man beliebig, zusammenrollen und verdrehen kann schon länger Realität.Geforscht wird schon länger daran, mit unterschiedlichen Ideen und Erfolgen. Etwas, dass die gesamte Displaytechnologie einen wesentlichen Schritt weiter bringen, ja vielleicht sogar revolutionieren könnte, ist eine Erfindung der bayrischen Firma Cool Light.
Diese findigen Ingenieure haben es geschafft dünnen Folien zum Leuchten zu bringen. Den Prototypen kann man auf der Hannover Messe (15. bis 20. April) schon begutachten. Das derzeit A4-große "Blatt" leuchtet strahlend weiß über die ganze Fläche und ist nach Aussagen nicht nur angenehm anzusehen, es soll auch bei Staub, Rauch oder Nebel besser sichtbar ist als jede andere Lichtquelle sein.
Die Folie ist dabei extrem flexibel, sie lässt sich Biegen, Rollen und ist nur einen Millimeter dick. Aufgebaut ist sie wie ein Sandwich aus mehreren Schichten. Zunächst wird auf die Trägerfolie aus hochtransparentem Polyester eine ebenfalls transparente, elektrisch leitfähige Schicht aufgebracht. Dann folgt in der Mitte eine dünne, aktive Leuchtschicht. Sie wird durch eine lsolationsschicht von der abschließenden Rückenelektrode getrennt. Besonders hohe Anforderungen werden an die vordere Elektrode gestellt, denn sie muss optisch transparent sein.
Als Partner hat sich Cool Light niemand Geringeren als das Dresdener Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP). Das FEP ist spezialisiert auf Großflächenbeschichtungen von Kunststoff-Folien durch Vakuumverfahren. "Kunststoff-Folien werden seit etwa 40 Jahren in Bandbeschichtungsanlagen bedampft", beschreibt Dr. Nicolas Schiller die Vakuum-Anlagen, in denen Folien von 60 Zentimetern Breite und bis zu 30 Kilometern Länge - von Rolle zu Rolle - in einem Zyklus mit einer oder mehreren Lagen beschichtet werden können. Die Schichtabscheidung erfolgt je nach Anwendung durch Aufdampfen oder Magnetronsputtern.
Besonders gefragt sind derzeit transparente leitfähige Schichten - das reicht von Solarzellen und schaltbaren Fenstern bis hin zu Displays und Leuchtfolien. Für die Leuchtfolien verwendet das FEP ein Schichtsystem aus dem Keramikmaterial Indium-Zinn-Oxid und dem Silber, die im Vakuum "aufgesputtert" werden. Auf diese beschichtete Trägerfolie bringt die Firma Cool Light dann die Leuchtstoffe sowie die weiteren Lagen auf und sorgt für die elektronische Verschaltung.
Die Leuchtfolie wird in den Standard-Pigmentfarben weiß, grün, orange oder blau angeboten. Mit Durchlichtfarben lassen sich praktisch alle Farben realisieren. Sie wird so gut wie nicht warm und die Helligkeit ist stufenlos regelbar. Für den Außenbereich gibt es spezielle UV-beständige Versionen.
Die Leuchtfolie eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für Werbung, Anzeigen oder Beleuchtung. Teilbereiche der Folie können abwechselnd angesteuert werden. Das ermöglicht bewegte Animationen. Programmierbare Inverter sind dafür erhältlich. Die neue Lichttechnik ermöglicht eine Vielfalt von Anwendungen – leuchtende Tapeten, strahlende Decken und animierte Plakatsäulen. Der Kreativität von Designern und Lichtgestaltern sind keine Grenzen gesetzt.
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