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Veröffentlicht am 16.02.2006 12:18:14
Der US-Softwareriese Microsoft muss der EU-Kommission bis Mittwoch (15.2.) Mitternacht darlegen, dass er die im Kartellstreit mit der EU auferlegten Auflagen entgegen den Vorwürfen der Brüsseler Behörde erfüllt hat, sonst drohen ihm Strafen bis zu zwei Mio. Euro täglich - gerechnet ab 15. Dezember 2005. Das bekräftigte der Sprecher von Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes in Brüssel. Bis dato habe man von Microsoft keine entsprechende Information erhalten.
Kroes hatte im Dezember festgestellt, dass Microsoft die im Zuge des Kartellverfahrens 2004 beschlossenen Auflagen nicht erfülle und dem US-Konzern bis 15. Februar Zeit gegeben, das nachzuholen. Die mittlerweile von Microsoft angekündigte teilweise Preisgabe des so genannten "Software-Code" von Microsoft Windows ist aus Sicht der EU-Kommission ungenügend.
Microsoft war von der EU-Kommission im März 2004 wegen Verstößen gegen das EU-Kartellrecht zu einer Strafe von einer knappen halben Milliarde Euro verurteilt worden. Außerdem verlangte die Brüsseler Behörde, dass Microsoft Wettbewerbern die Entwicklung von Programmen durch die Veröffentlichung der Software-Schnittstellen ermöglichen sollte. Microsoft müsse darlegen, warum dies seiner Ansicht nach durch die teilweise Veröffentlichung des Quell-Codes erreicht wird, so der Kommissions-Sprecher.
NGO sieht Monopol vor dem Aufbrechen
Die Nichtregierungsorganisation "Free Software Foundation Europe" erklärte, die Kommission dringe damit an den Kern des Problems vor. "Das Monopol von Microsoft fängt damit an zu wackeln", sagte ein Sprecher der Organisation, die als Drittpartei an dem Verfahren gegen Microsoft beteiligt ist und für Gratis-Software eintritt, im Gespräch mit der APA.
Kein Mensch sei am Source Code von Windows interessiert. Es gehe um die Schnittstellen, an denen andere Betriebssysteme und Programme anknüpfen könnten. Tatsächlich verfolge Microsoft derzeit eine entgegengesetzte Strategie, in dem es die Zahl der Schnittstellen "exponentiell" steigere und in der neuen Windows-Version "Vista" sogar verschlüsseln und patentieren werde, beklagt die Organisation.
(apa)