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Veröffentlicht am 30.11.2005 15:14:27
Für die Telekom Austria (TA) geht es am 30. November um viel Geld. Die Telekom-Regulierungsbehörde RTR will ihren Maßnahmenentwurf zur Entbündelung ("Vermietung") von Telefonleitungen präsentieren, der für mehr Wettbewerb und günstigere Endverbraucherpreise führen soll.
Die Mitbewerber des Ex-Monopolisten Telekom, die in Gebieten ohne TV-Kabelanschluss nahezu ein Monopol bei den Leitungen zum Endkunden hat, wollen eine Senkung der Leitungsmieten. Die TA hingegen fordert eine Steigerung und sieht andernfalls den Infrastrukturausbau gefährdet. Bereits vergangene Woche hatte sich die Telekom in Stellung gebracht. "Die derzeitige Regulierungspolitik im Telekommunikationsbereich geht meilenweit am Markt und seiner Dynamik vorbei. Falsche Entscheidungen der Regulierungsbehörde gefährden zunehmend die Investitionen in den Standort Österreich", so Festnetz-Vorstand Rudolf Fischer. Er forderte einmal mehr eine "regulatorische Kehrtwende".
Fischer rechnete vor: Der bisher eingehobene Betrag von 10,90 Euro Entbündelungsmiete liege weit unterhalb der Kosten der Telekom. Selbst in dem vom Regulator kalkulierten Preisband, welches auf dem nach EU-Kriterien zertifizierten Kostenrechnungsmodell basiere, liege dieser Betrag am untersten Ende. Um die zukünftig erforderlichen Investitionen zu sichern, müsse das Entbündelungsentgelt auf 13,47 Euro angehoben werden. Fischer verwies auf eine aktuelle Berechnung der OECD, wonach Österreich mittlerweile Schlusslicht bei den Investitionen in Informationstechnologien und Telekommunikation im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei.
Alternative kritisieren Monopolrente
Der größte Mitbewerber der Telekom, Tele2/UTA, rechnet erwartungsgemäß anders. Die Telekom habe 55 Prozent Marktanteil am Sprachtelefoniemarkt, aber 97,5 Prozent beim Entbündelungsmarkt für die Leitung zum Endkunden ("Letzte Meile"). Außerhalb Österreichs habe man auf die Vormachtsituation der Ex-Monopolisten bereits reagiert und im vergangenen Jahr die Mieten gesenkt. So sei sie in Deutschland um 9,75 Prozent auf 10,65 Euro gesenkt worden. Dazu kämen in Österreich noch besonders hohe einmalige Herstellungskosten, verzögerte Freischaltungen entbündelter Kunden und "Fantasie-Mieten" für Räumlichkeiten bei der Telekom zum Aufstellen der Entbündelungs-Gerätschaft. "Für ein Kellerloch werden Quadratmeterpreise wie für ein Penthouse in der Innenstadt verrechnet", heißt es in einem Positionspapier, das der APA vorliegt.
Geht es nach den Alternativen Telekom-Netzbetreibern, dann verdient die Telekom eine "Monopolrente" von 150 Mio. Euro jährlich. Grundlage der Berechnung: Eine Entbündelungsmiete von 6,74 Euro - wie in einem Gutachten von TU-Professoren im Auftrag der Alternativen als kostendeckend für die TA errechnet. Verrechnet werden derzeit von der Telekom aber 10,90 Euro. Aus der Differenz multipliziert mit den 2,9 Mio. Festnetzanschlüssen ergeben sich dann die 150 Mio. Euro Zusatzeinnahmen für den ehemaligen Monopolisten. Die Alternativen warnen davor, dass durch die Mieten die Konsumenten die ohnehin schon bezahlten Telefonleitungen mehrfach abzahlen.
(apa)Ähnliche Artikel
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