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Veröffentlicht am 24.03.2006 11:11:26
Zwischen den Herausgebern der renommierten Fachzeitschrift "Nature" und des legendären Lexikons Encyclopaedia Britannica ist ein denkwürdiger Streit über Genauigkeit und wissenschaftliche Standards entbrannt.
Der Verlag Britannica wies in dieser Woche einen von "Nature" angestellten Vergleich der ehrwürdigen Encyclopaedia mit dem Internet-Lexikon Wikipedia empört zurück und warf der Fachzeitschrift schwere methodische Fehler vor.
"Nature" hatte im Dezember in seiner Online-Ausgabe eine Untersuchung veröffentlicht, der zufolge sich die Wikipedia-Einträge zu naturwissenschaftlichen Themen durchaus mit den Lexikon-Artikeln der Encyclopaedia Britannica messen können. Zu diesem Schluss kam "Nature" beim Vergleich von Informationen der beiden Nachschlagewerke zu 42 Stichwörtern. Diese Untersuchung bezeichnete Britannica in ihrer jetzt veröffentlichten 20-seitigen Stellungnahme als "so fehlerbeladen, dass sie keinerlei Wert hat".
Dabei wollte "Nature" mit seiner Untersuchung wohl in erster Linie die Ehre von Wikipedia retten, nachdem das Internet-Nachschlagewerk Ende vergangenen Jahres wegen mehrerer Fehler in Bedrängnis geraten war. Solche Fehler seien die Ausnahme, schlussfolgerte "Nature" nach dem Vergleich mit der Encyclopaedia Britannica. Für letztere war das Ergebnis dennoch nicht unbedingt schmeichelhaft: Die Nature-Experten schrieben nämlich, dass Wikipedia-Einträge durchschnittlich vier Fehler oder Auslassungen enthielten, die Artikel in der Encyclopedia Britannica aber immer noch drei.
(apa)