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Lokales
Veröffentlicht am 15.11.2004 15:31:45
Wie versprochen, der Stand der Dinge. Also hat man da in Graz am 29. Oktober eine Bilanzpressekonferenz abgehalten. In der sich die OCG - Oesterreichische Computer Gesellschaft – als treibende Kraft in IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) zu profilieren sucht. Und wo man auch versucht, die sozialen und gesellschaftlichen Implikationen der IKT zu hinterfragen. Nicht zu vergessen, dass die OCG ja der heimische Lizenznehmer für den ECDL, den so genannten Europäischen Computerführerschein, ist. Sprich, die Prüfungs-/Lizenzgebühren fließen in die Kasse der OCG. Was ja nicht illegal ist.
Ebenso, wie auch die Kommentar von „Freud“ zur Online-News: „100 000 ECDL Absolventen = 100 000 AMS Verpflichtete, die glauben "sie können Computer"
oder „Webbutterfly“: „Der ECDL kommt mir vor, wie wenn du in der Fahrschule nur die Verkehrsregeln lernst... Vom kuppeln und schalten hast aber weiter keine Ahnung...“ keinesfalls illegal sind. Aber schon diese beiden Beispiele zeigen, was „IT-Insider“ vom ECDL halten.
Dessen ungeachtet hat der ECDL seine Berechtigung. ArbeitgeberInnen, die betreffend EDV und PC völlig unbedarft sind, können zu Recht annehmen, dass InhaberInnen eines ECDLs davon mehr verstehen als sie selbst. Was allerdings das damit verbundene Risiko, solchen Bewerbern dann gleich die Betriebs-IT anzuvertrauen, nicht wirklich verringert. Alles Klar?
Aber nun zurück zum ECDL für Behinderte. Also man feierte den Abschluss des von der EU mitfinanzierten dreijährigen Entwicklungszyklus. Womit sich gleichzeitig die Fragen stellten - wer hat die Schulungen durchgeführt, wer hat sie bezahlt, wie viele Personen haben teilgenommen. U. s. w.
Nur darauf gibt es keine Antworten. Denn alles was bisher passiert ist, soweit es die Presseunterlagen zeigen, sind bestenfalls Vorarbeiten um einen ECDL für Behinderte, also einen „barrierefreien“, zu entwickeln. Jedenfalls beschreibt es a.Univ.Prof. Dr. Klaus Miesenberger, der Projektinitiator und –koordinator vom Institut "Integriert Studieren" der Universität Linz, in dieser Richtung.
Evaluationstools für Lehrplan und Prüfungsmethoden, Beispiele für optimierte Materialien für Behinderte wurden entwickelt und Hintergrundinformationen werden bereitgestellt. Und somit hat die Zukunft bereits begonnen. So wie es das von der Europäischen Union geförderte Projekt "Leonardo da Vinci" vorgesehen hat. Oder doch nicht?
Ein Lichtblick ist die Arbeit Microsofts. Die haben doch tatsächlich ein Modul fertig gestellt. Word. Und bis April 2005 will man drei weitere Module zur Verfügung stellen können. Möge die Übung gelingen.
Öffentlich zugängliches Lernportal!?
Das elektronische Lernsystem für den ECDL besteht aus einem öffentlich zugänglichen Lernportal im Internet unter der Anschrift http://www.barrierefrei.ecdl.at, sowie einem modularen Angebot an multimedialen und interaktiven Lerneinheiten für jede Zielgruppe. Und wo gibt’s dies alles?
Wählt man sich am Web ein, bekommt man – nach dem heutzutage üblichem, zeitstehlenden Grafikoverkill – die Startseite. Oder Homepage auf Neudeutsch. Und dort geht es auch zu einer Abteilung „Demo-Contend“. Und da gibt es dann – Nichts! An bit-media soll man sich wenden. Sie glauben’s nicht? Bitte, nichts steht dagegen, sich dort einzuwählen.
Und was passiert weiter?
Man arbeitet an der Vorbereitung integrativer Kurse. Sowie an den Ausbildungsunterlagen für die TrainerInnen, die mit den neuen, barrierefreien Unterrichtsmaterial umgehen können müssen. Überdies muss die Verbreitung – sprich Verkauf – dieser Materialien im deutschsprachigen Raum passieren und – auch auf lange Sicht muss eine Methode gefunden werden, damit die Kursmaterialien auch immer dem letzten Stand der PC-IT entsprechen.
Und wann wird es nun tatsächlich soweit sein, dass Behinderte „ihren“ barrierefreien Ausbildungsweg auch real erhalten? Dazu kann niemand ein exaktes Datum nennen. Nicht zu vergessen, dass da noch ein weiteres, nicht unerhebliches finanzielles Problem zu knacken ist: Behinderte benötigen für ihren Zugang zum Computer besondere Behelfe. Die leider vergleichsweise teuer sind, denn hier gibt es nur winzige Stückzahlen, keinen Massenmarkt.
ECDL
peecee
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