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PC-Peripherie
Veröffentlicht am 28.05.2003 09:02:55
Auf der Society for Information Displays Show, kurz SID, in Baltimore zeigten Philips und E Ink wiedereinmal ihr gemeinsames Forschungsprojekt E Ink Displays, das aber in der Zwischenzeit bereits sehr weit fortgeschritten ist. Soweit, dass man nun erstmals nicht nur Prototypen zeigen konnte, sondern bereits ein Engineering Sample des sogenannten Double Reader. Aber der Reihe nach. E Ink Displays stellen ein völlig neuartiges Konzept dar, das in keinster Weise mit herkömmlichen Displaytechnologien vergleichbar ist. Dabei sprechen zwei Argumente für diese Technologie. Da wäre zunächst der sehr hohe Kontrast. Betrachtet man z.B. Text auf einem E Ink Display, so hat man fast den Eindruck, es handelt sich um ein bedrucktes weißes Blatt Papier. Während z.B. Zeitungspapier ein Kontrastverhältnis von „lediglich“ 7 aufweist, bietet E Ink ein Kontrastverhältnis von 11,5 ohne und 10,8 mit Touchscreen. Und dabei ist die Auflösung inzwischen so gut, dass selbst hochauflösende Fotos gestochen scharf dargestellt werden können.
Der zweite Vorteil ist der sehr geringe Stromverbrauch. Nur wenn sich der Bildschirminhalt ändert, wird Strom benötigt, nicht aber für den normalen Betrieb.

Dabei ist das zugrunde liegende Prinzip überaus einfach. Zwischen zwei transparenten Elektroden befindet sich eine Flüssigkeit. In dieser wiederum „schwimmen“ winzige schwarze und weiße Pigmente. Dabei weisen die schwarzen Pigmente eine negative, die weißen Pigmente eine positive Ladung auf. Legt man nun an den Elektroden eine Spannung an, so wandern die entsprechenden Pigmente nach oben oder unten und ergeben in Summe das Bild. Danach verharren sie in ihrer Stellung, selbst wenn die Spannung nicht mehr anliegt. Soviel in aller Kürze zum Prinzip. Diese E Ink Displays geistern ja schon recht lange durch die Medienlandschaft. Nun aber dürfte es wirklich losgehen. Denn wie gesagt hatte man, neben den bereits bekannten Prototypen nunmehr bei der SID ein Sample im Gepäck, das bereits als Production Sample für einen Hersteller dient. Um welchen Hersteller es sich dabei handelt verriet man allerdings leider nicht. Nur soviel wurde verlautbart: Die Produktion könnte bald starten.
Aber worum geht’s eigentlich? Die Idee beim sogenannten Double Reader ist, dass man ein mobiles Device zur Hand hat, dessen Formfaktor an übliche Taschenbücher bzw. Zeitschriften erinnert. Und auch genauso zu bedienen ist. Man klappt das Teil auf, und hat zwei Seiten vor sich. Umgeblättert wird mittels Tastendruck. Die Daten können auf einem Wechselspeichermedium – SD- oder CF-Card als Beispiel – abgelegt werden.
Die Handhabung ist also wie bei einem Buch. Der Stromverbrauch ist dabei minimal, denn wie bereits gesagt, Strom wird nur verbraucht, wenn neue Daten aufs Display gezaubert werden. Während des Lesens wird absolut kein Strom verbraucht. Man kann also wirklich stundenlang ohne Steckdose in Reichweite lesen. Und zwar überall, auch in praller Sonne am Strand. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Displays hat man bei E Ink Displays kein Problem bei ungünstigen Lichtverhältnissen – gleichgültig ob zu hell oder dunkel.
Zudem ist das Lesen auf diesen Displays viel angenehmer. Wie gesagt, man meint, es wäre ein normales bedrucktes Papier.
Ob der nun erstmals vorgestellte Double Reader – unter welcher Bezeichnung auch immer – das erste Device mit einem derartigen Display sein wird bleibt abzuwarten. Denn schließlich steht einem Einsatz der Display-Technologie in Mobiltelefone oder PDAs ja auch nichts im Wege. Auch wenn man sich derzeit mit Schwarz/ Weiß begnügen müsste. Zwar gibt es bereits Farbdisplay-Prototypen, die allerdings noch einige Zeit auf sich warten lassen. Hier wird zwar mit Filtern gearbeitet, die Darstellungsqualität ist aber dennoch hervorragend. Davon konnten wir uns bereits während eines Besuchs in Philips Entwicklungslabors im holländischen Eindhoven überzeugen. Aber leider: Das dauert noch. Mehr Information rund um E Link Displays finden Sie übrigens auf der Homepage der Firma E Link. Erschrecken Sie aber bitte nicht über die Qualität der Online verfügbaren Bilder der ersten Prototypen. Deren Qualität ist leider schauderbar und spiegelt in keinster Weise die mit diesen Displays tatsächlich bereits erzielbare Darstellungsqualität wider.
E-Ink
Michael Holzinger
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