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Veröffentlicht am 13.09.2006 09:27:33
Die Direktoriumsvorsitzende des US-Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP), Patricia Dunn, gibt ihren Posten auf. Sie werde am 18. Jänner 2007 als Vorsitzende des Gremiums zurücktreten, teilte HP mit. Ihr Nachfolger werde HP-Chef Mark Hurd. Dunn bleibe jedoch Mitglied des Gremiums, hieß es weiter. Hintergrund ist ein Spionageskandal bei HP, in dem seit Monaten auch die kalifornische Justiz ermittelt. Dabei geht es um unerlaubte Weitergabe von Firmeninterna und um Datenspionage.
HP hatte Anfang 2005 Detektive damit beauftragt, nach einem "Leck" im Führungsgremium zu suchen. Wiederholt waren Details über Beratungen des Gremiums zum Rücktritt von Firmenchefin Carly Fiorina an die Öffentlichkeit gelangt. Bei der Untersuchung stellte sich laut HP heraus, dass Direktoriumsmitglied George Keyworth unautorisiert Einzelheiten über die Beratungen weitergegeben hatte. Im Mai wurde Keyworth von HP aufgefordert, das Gremium zu verlassen - was er ablehnte. Nur wenige Tage später verließ der in den USA bekannte Investor Thomas Perkins das Gremium im Streit mit Dunn. Er gab an, mit der Art unzufrieden zu sein, wie sie mit dem Fall umging.
Bei ihren Ermittlungen hatten die Privatdetektive laut HP unter Vortäuschung einer falschen Identität Telefondaten und E-Mails ausspioniert und gespeichert. Unter anderem sollen auch die Daten von Journalisten ausgespäht worden sein.
Dunn stritt ab, von den Ermittlungsmethoden gewusst zu haben. "Unglücklicherweise wurden bei der Untersuchung, bei der externe Ermittler beauftragt wurden, unangemessene Verfahren angewendet", sagte sie. Noch in der vergangenen Woche hatte Dunn einen Rücktritt abgelehnt.
(apa)