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Veröffentlicht am 09.11.2006 11:38:25
Europas größter Telekommunikationskonzern Deutsche Telekom hat im dritten Quartal die Erwartungen von Analysten leicht übertroffen und seine Prognosen für 2006 und 2007 bekräftigt. Wie der Konzern in Bonn mitteilte, stieg der Umsatz von Juli bis September 2006 getrieben vom Mobilfunkgeschäft im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 15,48 Mrd. Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 7,3 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro zurück. Netto verdiente der Konzern 1,95 Mrd. Euro. Analysten hatten für das dritte Quartal im Durchschnitt mit einem Umsatz von 15,34 Mrd. Euro und einem bereinigten Ebitda von 4,98 Mrd. Euro gerechnet.
"Wir liegen nach den ersten neun Monaten 2006 klar auf Kurs, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Konzernchef Kai-Uwe Ricke. Die neuen Tarife im Breitband- und Festnetzgeschäft (T-Com) sowie im Mobilfunk griffen.
Für 2006 erwartet die Telekom einen Umsatz von 61,5 bis 62,1 Mrd. Euro und ein bereinigtes Ebitda von 19,2 bis 19,7 Mrd. Euro. 2007 soll der Umsatz moderat wachsen. Das bereinigte Ebitda soll im kommenden Jahr einschließlich des dann in die Bilanz einbezogenen polnischen Mobilfunkanbieters PTC bei 19,7 bis 20,2 Mrd. Euro liegen. Die Investitionen sollen 2006 neun Mrd. Euro betragen und 2007 netto 7,5 bis acht Mrd. Euro.
Mobilfunk bringt Wachstum
Ausschlaggebend für das Wachstum im Konzern war erneut das Mobilfunkgeschäft, das im dritten Quartal um 6,8 Prozent wuchs. Mit 52 Prozent leistete der Mobilfunk den größten Umsatzbeitrag im Konzern. T-Mobile gewann in Deutschland 236.000 Kunden hinzu, damit jedoch weniger als von Analysten erwartet, die von 255.000 ausgegangen waren. In den USA entschieden sich im dritten Quartal 802.000 Kunden für T-Mobile, hier hatten Analysten mit 842.000 gerechnet.
Sowohl T-Com als auch die Geschäftskundensparte T-Systems verloren Umsatz. Beim bereinigten Ebitda büßten sogar alle drei Sparten ein.
Ricke hatte vor drei Monaten einräumen müssen, die Wachstumsaussichten im Inland überschätzt zu haben. Die neuen Angebote sollen helfen, Marktanteile zu verteidigen. Sie sind Teil eines Sieben-Punkte-Plans, mit dem Ricke die Telekom bis 2010 zu Europas ertragreichstem Unternehmen der Branche machen will. Ricke kündigte an, bis dahin fünf Mrd. Euro einsparen zu wollen, für bis zu 4,7 Mrd. Euro gebe es auch schon konkrete Maßnahmen. Bereits im kommenden Jahr liege das Einsparvolumen bei zwei Mrd. Euro.
Personalabbau im Plan
Die Deutsche Telekom will bis Jahresende rund ein Drittel ihres gesamten geplanten Personalabbaus umgesetzt haben. Bis Ende September seien rund 8.700 Vereinbarungen mit Mitarbeitern geschlossen worden, den Konzern zu verlassen, sagte Ricke in Bonn. Hinzu kämen Vorruhestandsregelungen. Bis Ende 2008 will sich der Konzern von 32.000 Mitarbeitern im Inland trennen. "Für 2009 und 2010 gibt es keinen neuen Abbauplan", sagte Ricke.
Bis 2010 will Ricke das Unternehmen zum ertragsreichsten Telekom-Konzern Europas trimmen. Dazu sind kräftige Einsparungen geplant. "Das Gesamtvolumen unseres Strukturkostenprogramms beträgt 2010 jährlich rund fünf Milliarden Euro", sagte Ricke. Bereits 2007 sollten zwei Mrd. Euro Einsparungen erreicht sein, bis Ende 2006 rund 300 Mio. Euro.
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