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Software
Veröffentlicht am 29.03.2004 12:24:10
Drei Jahre sind seit der Veröffentlichung des GNU Image Manipulation Programm 1.2, kurz GIMP, vergangen. Doch das Warten hat ein Ende, wurde doch am 23. März endlich GIMP 2.0 veröffentlicht. Und soviel kann jetzt schon gesagt werden, die lange Entwicklungszeit hat sich gelohnt! Vor allem "hinter den Kulissen" des Programms hat sich viel getan. So wurde der Code nicht nur gehörig überarbeitet, vielmehr wurde auch eine strikte Trennung zwischen der grafischen Oberfläche und der Funktionalität an sich vollzogen. Das hat zur Folge, dass es mit der neuen Version endlich offiziellen Support für GIMP[1] auf Windows und MacOS X gibt. Dadurch könnte die Software ihren Status als Vorzeigeprodukt der freien Software - welchen es zwischenzeitlich an Programme wie Evolution oder Mozilla Firefox/Thunderbird eingebüsst hat - durchaus zurück gewinnen.
Aber auch an Features für den technisch nicht so versierten Endanwender wurde nicht gespart. So beherrscht GIMP in seiner neuesten Inkarnation endlich die Konvertierung zwischen von RGB [2] zu CMYK [3], sowie das Separieren von CMYK-Farben. Auch wenn der Umfang dieser Funktionalitäten nur beschränkt ist, verfügt das Programm damit endlich über eine Druckvorstufe.
Weiters wurde auch das Pfad-Werkzeug massiv überarbeitet, sowie Funktionen zum Import und Export von Grafiken im SVG-Format implementiert. Damit wird es nun – zumindest in eingeschränkter Weise – möglich ähnlich einem Vektorzeichenprogramm selbst zu malen.
Worüber sich GIMP-Veteranen aber besonders freuen werden, sind die massiven Überarbeitungen am Textwerkzeug. Dieses bietet neuerdings Unterstützung für Font-Antialiasing und dynamischen Text, ein Feature welches früher nur über ein Plug-In möglich war.
Leider gehen bei eventuellen Änderungen an bereits vorhandenem Text dessen Effekte verloren, so dass die betroffene Ebene zum Beispiel aufs Neue rotiert werden muss. Es bleibt aber zu hoffen dass dies mit einer der nächsten Versionen behoben wird.
Neben diesen tollen Verbesserungen (eine vollständige Liste findet sich übrigens unter [5]) wurde auch der Benutzeroberfläche ein deutliches Facelifting spendiert, kommt doch in der neuesten Version des GIMP GTK+ 2 zum Einsatz. Da dieses Toolkit über andockbare Dialoge sowie Tabs innerhalb eines Fenster verfügt, ist das Interface flexibler als jemals zuvor. Darüber hinaus ist es nun auch möglich eigene Iconthemes für die Toolbar und das Menü zu verwenden, und damit den GIMP auch optisch an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Alles in allem also durchwegs erhebliche Verbesserungen, welcher der ohnehin sehr aktiven GIMP-Gemeinde zahlreiche neue User bescheren dürften. Gerade Neueinsteiger werden die unter [6] zu findenden Trainingsvideos begrüßen, aber auch alte Hasen können dabei vielleicht durchaus etwas lernen. Wer es kaum mehr erwarten kann die neueste Version zu testen, sollte einen der unter [7] aufgelisteten Mirrors verwenden, der Ansturm auf den Hauptserver ist momentan sehr groß.
Michael Kohl
[1] http://www.gimp.org/[2] http://www.net-lexikon.de/RGB-Farbraum.html
[3] http://www.net-lexikon.de/CMYK-Farbmodell.html
[4] http://www.w3.org/TR/SVG/
[5] http://brix.gimp.org/files/presspack/about.pdf
[6] http://jimmac.musichall.cz/gimp2demos.php
[7] http://www.gimp.org/downloads/
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