Willkommen bei WCM
Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können müssen Sie sich Einloggen oder Registrieren. Die Registrierung ist unverbindlich und dauert nur einen Moment.
Veröffentlicht am 30.10.2006 11:01:55
Der insolvente deutsche Handyhersteller BenQ Mobile kämpft nach seiner Pleite nun auch mit Problemen im Kundenservice. Seit etwa zwei Tagen würden defekte Geräte nicht oder nur sehr eingeschränkt repariert, sagte BenQ-Sprecher Stefan Müller und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht von "Focus Online". Allerdings ist laut Müller davon nicht die gesetzliche Gewährleistung berührt, wie es in dem Bericht heißt, sondern Leistungen des Kundenservices. "Wir arbeiten an einer Lösung, so dass das Problem spätestens Mitte nächster Woche wieder behoben sein wird", versicherte Müller. Die Probleme beträfen die für Service und Reparaturen zuständige BenQ-Tochter Inservio, für die auch ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt worden sei. Als Grund für die Schwierigkeiten, die schon einmal Ende September auftraten, nannte Müller ausbleibende Zahlungen des taiwanischen Mutterkonzerns. Wie viele Kunden betroffen sind, konnte er nicht sagen.
Der Elektrokonzern Siemens sieht unterdessen bei der Unterstützung für die Beschäftigten des insolventen Unternehmens nun die taiwanesische Konzernmutter in der Pflicht. Siemens habe mittlerweile mehr als 50 Mio. Euro in den Hilfsfonds eingebracht, obwohl es keinerlei juristische Verpflichtung gebe, sagte Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Berlin Mitte". Der Konzern sei auch seinen Aktionären verpflichtet.
Zwei Auffanggesellschaften
Die taiwanesische BenQ hatte die frühere Handy-Sparte vor etwa einem Jahr von Siemens übernommen, nach hohen Verlusten aber vor einigen Wochen den Geldhahn zugedreht. BenQ Mobile stellte daraufhin Ende September Insolvenzantrag. Rund 2.000 der 3.000 Mitarbeiter in Deutschland haben ihren Arbeitsplatz verloren. In Österreich sind vorläufig 30 der insgesamt 43 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet worden, das Unternehmen will so viele Mitarbeiter wie möglich halten. In Deutschland sind zwei Auffanggesellschaften für Bayern und Nordrhein-Westfalen geplant, deren Gesamtfinanzierung aber noch nicht gesichert ist. Die IG Metall hatte ein Nothilfe-Programm über 200 Mio. Euro von Siemens als früherem Besitzer verlangt.
Siemens hatte 35 Mio. Euro für den Hilfsfonds zur Verfügung gestellt. 25 Mio. Euro davon sollen in die Finanzierung der Auffanggesellschaften fließen. Etwa ebenso viel will der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Prager zur Verfügung stellen. Er kann dabei auf Geld zurückgreifen, dass Siemens noch an BenQ zahlen muss und das derzeit auf einem Treuhandkonto liegt. Von Pierer forderte den BenQ-Konzern zum Handeln auf. Das Unternehmen sei in Deutschland Verpflichtungen eingegangen und müsse diese nun auch erfüllen, sagte der Aufsichtsratschef. Er habe sich in den vergangenen Tagen bei der taiwanesischen Regierung dafür eingesetzt, "dass man die Leute, die das ganze Desaster zu verantworten haben, auch für die Folgen verantwortlich macht."
(apa)Ähnliche Artikel
Die österreichische und osteuropäische Vertriebsorganisation BenQ Mobile CEE GmbH des insolventen taiwanesischen Handyherstellers BenQ bringt am Montag (23. Oktober) Mittag beim Handelsgeric...
29.09.2006 11:56:46: BenQ Mobile Deutschland-Pleite fix
Die Pleite der ehemaligen Siemens-Handysparte mit 3.000 Beschäftigten ist nun offiziell. BenQ Mobile, der die Sparte vor genau einem Jahr übernommen hatte, habe einen Insolvenzantrag eingere...
24.08.2006 12:52:30: BenQ Mobile rechnet erst 2007 mit Gewinn
Ein knappes Jahr nach der Übernahme des Siemens-Handygeschäft läuft es beim Handyhersteller BenQ Mobile schlechter als geplant. Wegen der verspäteten Einführung neuer Produkte...
20.03.2006 10:01:39: BenQ Mobile schließt einen Entwicklungsstandort
Der Handyhersteller BenQ Mobile will seinen Entwicklungsstandort in Ulm schlie&Szlig;en und die Arbeitsplätze nach München verlagern. Davon seien 45 Mitarbeiter in Ulm betroffen, teilte das ...
14.02.2006 10:59:07: 3GSM World: BenQ Mobile präsentiert schicke UMTS-Flunder
Nur 13mm dick soll das neue BenQ Mobile UMTS-Handy S81 sein dessen Design bereits zum Start mit dem iF-Design Award 2006 ausgezeichnet wurde. Das in Schwarz gefertigte und mit Metallelementen versehe...
14.02.2006 00:21:59: 3GSM World: BenQ Mobiles tarnt Handy als Musik-Player
Schon die etwas andere Tastatur des neuen BenQ Mobile EF51 zeigt: Hier hat man es nicht mit einem normalen Handy zu tun. Tasten wie Play, Stop, Vorwärts, Rückwärts und Lautstärke weisen eher auf einen...
13.02.2006 23:53:58: 3GSM World: BenQ Mobile stellt erstes HSDPA-Handy vor
Mit dem EF91 stellt BenQ Mobile das erste HSDPA-Mobiltelefon als formschönes Klapphandy vor. HSDPA – High Speed Downlink Packet Access – stellt die nächste Stufe von UMTS dar und soll drastisch höhere...