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Veröffentlicht am 28.08.2006 14:04:51
Das 2005 im Klagenfurter Technologiezentrum Lakeside Park eingerichtete Forschungslabor der Autobahngesellschaft Asfinag zeigt erste Ergebnisse. Das Labor hat einen neuen Computerchip für Gefahrenguttransporte entwickelt. Außerdem wollen die Asfinag-Forscher testen, ob sich entlang der Autobahnen eine drahtlose Internetverbindung via Wireless Lan (WLan) einrichten können. Dieser Internetzugang ist allerdings zunächst weniger für die Autos gedacht, sondern vor allem für die Kommunikation der Straßendienstfahrzeuge.
Die Chips für Gefahrenguttransporte sind die erste Asfinag-Eigenentwicklung und werden weltweit zum ersten Mal getestet. Künftig sollen damit Transporte im Tunnel genau verfolgt werden können, d.h. der Tunnelaufsicht ist der Aufenthaltsort des Gefahrengutes jederzeit genau bekannt.
Außerdem soll sich der Fahrer dadurch die vor der Einfahrt in den Tunnel derzeit noch notwendig Meldung des Transports bei der Tunnelaufsicht ersparen, erklärte Asfinag-Vorstand Mathias Reichhold am Rande des Europäischen Forum Alpbach im Gespräch mit der APA.
Testlauf noch im Herbst
Stattdessen erhält der Frächter künftig für sein Gefahrengut einen Funkchip (RFID), auf dem die Daten des Ladeguts gespeichert sind. Diesen Chip könnte der Frächter künftig zugesendet bekommen oder mit seiner Lkw-Maut-Box (Go-Box) an der Tankstelle erhalten. Empfänger an der Tunnelwand im Abstand von einem Meter erkennen das Signal und leiten die Informationen an die Tunnelkontrolle weiter.
Die Tests für das neue System, die die Asfinag gemeinsam mit einer Kärntner Spedition durchführt, sollen im September beginnen - Kostenpunkt rund eine halbe Million Euro. Die Autobahngesellschaft konzentriert sich dabei vor allem auf jene Tunnel, die länger als 5 Kilometer sind.
Bis Mitte 2007 erwartet Reichhold den Endbericht. Ist das System erfolgreich, will die Asfinag das Produkt auch nach Ost- und Südosteuropa exportieren. Außerdem soll das mehr an Sicherheit zumindest in einigen Fällen mithelfen, den Bau einer zweiten Tunnelröhre einzusparen.
WLan auf der A2
Pionier ist die Asfinag laut Forschungsprotokoll auch bei Tests mit Wireless Lan auf der Autobahn. Da es in Europa noch kein, mit entsprechender Technologie ausgerüstete Strecke gibt, stellt die Asfinag interessierten Firmen einen ausgewählten Streckenabschnitt der Südautobahn (A2) im Bereich Grafenstein für Versuche zur Verfügung. Dabei soll sich dann herausstellen, ob WLan bei 130 km/h immer noch funktioniert - und das so gut, dass die Asfinag via Internettelefonie mit ihren Straßendiensten kommunizieren kann.
Außerdem soll auch getestet werden, wie der Internetfunk auf unterschiedliche Wetterbedingungen, die geographische Gegebenheiten wie beispielsweise enge Kurven und Tunnels oder auf den aktuellen Verkehrszustand (Abschattung durch Lkw und Staus) reagiert und wie viele Sender man benötigt.
Das Pilotprojekt wird für die Dauer von sechs Monaten angesetzt. Längerfristig könnten auch neue Fahrzeugtechniken wie die automatische Fahrzeugsteuerung über die Internetzugänge abgewickelt werden, so die Vision. Kostenschätzung für die Gesamtausstattung des 2.100 Kilometer langen Autobahnnetzes gibt es noch nicht.