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eGaming
Veröffentlicht am 28.06.2002 11:35:42
Seit der Einführung der 3D-Karten und der technischen Reife der 3D-Engines hat kaum ein Spiele-Genre so viele Fortschritte wie das der Rollenspiele gemacht. Nun ist kaum noch Phantasie gefordert - lediglich der pure Spielspaß steht im Vordergrund. Atmosphärischer Sound rundet das Ereignis ab. Arx Fatalis ist ebenfalls ein Vertreter dieser neuen Entwicklung und sieht gar nicht mal so schlecht aus. Die Sonne des Planeten ist schon lange erloschen. Eine ehemals blühende Welt wurde kalt und unwirtlich. Was blieb den Bewohnern anderes übrig als in den Untergrund zu gehen und fortan in den Höhlen und Cavernen zu leben. Menschen, Trolle, Goblins, Rattenmenschen und einige andere im Dunkeln lebenden Rassen haben sich vor dem Eis der Oberfläche geflüchtet und leben seither mehr oder weniger in Frieden miteinander. Doch das Böse hat nur gewartet, sich vorbereitet und beginnt nun gegen diese Rassen vorzugehen. Sie läßt das Beginn aber ziemlich kalt, denn Sie erwachen in einem Gefängnis mit keiner Ausrüstung und einer fehlenden Erinnerung. Die muffige Zelle wird durch Gitter von den Nachbarzellen getrennt und von einem Mitgefangenen kommt auch der entscheidende Hinweis auf eine Ausbruchsmöglichkeit.

So nach und nach lernen Sie mit Ihren Fähigkeiten umzugehen und sammeln eine Ausrüstung zusammen. Dabei ist Vorsicht geboten: nur wenn man wirklich jede dunkle Ecke untersucht, wird man alles finden. Einfache Rätsel begleiten Sie ebenfalls durch den Spielverlauf und gewöhnen Sie so nach und nach an das Spielsystem. Doch Vorsicht: mit dem weiteren Spielverlauf werden diese Rätsel immer schwieriger. Bemerkenswert ist auch, daß die Aufgaben über mehrere Ebenen verteilt sind und man sich merken sollte, wo man schon langgelaufen ist und was man dort so alles gesehen hat.

Mit fortlaufender Spieldauer entkommen Sie aus der Kerkerebene und gelangen endlich ins Königreich der Menschen. Doch dort ist der Schock groß. Das Außenfort wurde von geheimnisvollen Mächten überfallen und Sie müssen eine Botschaft zum König bringen. Dieser ist zwar betrübt über die Ereignisse, aber denkt schon wieder an den Neuaufbau und schickt Sie zum König der Trolle mit der Bitte um Beistand. So geht es dahin. Aufträge und dazwischen Märsche durch das Höhlensystem zeichnen diese Phase aus. Erst viel später werden Sie sich dem Bösen stellen und hoffentlich sind Sie dann erfahren genug. Willkommen in der Dunkelheit.

Man hat sich verschiedene Dinge einfallen lassen, um die Spieler zu unterhalten. Einerseits gibt es ein witziges Magiesystem. Im Verlaufe der Wanderungen findet der Spieler Runen, die aneinandergereiht Zaubersprüche ergeben. Allerdings hat man diese nicht automatisch. Der Spieler muß auch die mystischen Handbewegungen dazu kennen, welche zuvor gemacht werden müssen, um den Spruch auszulösen. Bis zu drei Sprüche können auch gemerkt werden, um sie dann bei Bedarf schnell sprechen zu können. Ein taktisches Element.

Dann gibt es eine Menge an Rätseln, die den Spieler wach halten sollen. Viele Dinge haben anfangs keine Bedeutung, doch dann wird es plötzlich klar, was damit gemeint ist. So muß zum Beispiel ein Seil in den Mechanismus eines Aufzuges richtig eingesetzt werden, um ihn wieder funktionstüchtig zu machen. Oder diverse Schlüssel müssen für das richtige Schloß gefunden werden. Auch Geheimgänge gibt es, welche zum Beispiel durch versteckte Knöpfe geöffnet werden können. Nicht wirklich ein Rätsel für UO-Fans ist die Möglichkeit Brot zu backen und Fleisch im offenen Feuer zu braten. Das macht Spaß. Der Ausbau der eigenen Fähigkeiten ist ebenfalls sehr wichtig. So kann man sich für verschiedene Richtungen entscheiden (Kampf, Magie, Fernkampf,...), welche dann zu einem späteren Zeitpunkt sehr wichtig sein können. Wirklich versteigen kann man sich dabei allerdings nicht, denn viele Wege führen zum Ziel.

Zuletzt sei auch noch das politische Miteinander der verschiedenen Rassen erwähnt. Die einen können die anderen ganz gut leiden und hassen die Dritten. Damit wird man als Spieler in einen Strudel an diplomatischen Verstrickungen gezogen und muß aufpassen, darin nicht unterzugehen. Das Spielsystem selbst gibt kaum Aufschlüsse darüber, ob man richtig liegt oder nicht. So kann man zum Beispiel Sachen stehlen und an der nächsten Ecke warten schon die Wächter. Oder man sieht seinen Weg von Trollen blockiert und muß umkehren. Wie auch immer, mit der Zeit gewöhnt man sich daran und findet Gefallen daran. Die Grafik ist durchaus gelungen. Ein bißchen erinnert die Engine an Lands of Lore. Kleinere Schnitzer können dabei verschmerzt werden. So sieht man zum Beispiel manchmal durch eine Wand und den Geheimgang dahinter. Ein sehr guter Hinweis darauf, daß man sich auf die Suche nach einem versteckten Schalter machen sollte. Das Thema des Spiels läßt alles im Dunkel versinken und man fühlt sich auch an Dark Project erinnert. Schleichen und manchmal nicht gesehen werden ist die beste Alternative zu einem Kampf. Das Spiel selbst macht eine Menge Spaß. Das Geheimnisvolle wurde sehr gut ausgearbeitet. Wenn man auch sehr viel herumlaufen muß und auch die Aufträge sehr viel Orientierungsfähigkeit vom Spieler verlangen, kann man es auf jeden Fall empfehlen. Wir hatten für den Test die Goldmaster zur Verfügung wofür wir dem Publisher JoWooD herzlich danken. Mit einer Veröffentlichung des Spiels ist Ende Juli zu rechnen.

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