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Veröffentlicht am 24.07.2006 15:02:50
Der amerikanische Chip-Hersteller Advanced Micro Devices (AMD) übernimmt den kanadischen Grafikchip-Produzenten ATI Technologies für 5,4 Mrd. Dollar (4,3 Mrd. Euro). Dies haben die Unternehmen in New York bekannt gegeben. Damit spitzt sich der Konkurrenzkampf zwischen AMD als dem Branchenzweiten und dem weltweiten Primus Intel weiter zu. AMD erhält damit direkten Zugang zu der Grafikchip-Technologie von ATI, die eine immer größere Bedeutung für leistungsstarke PCs, Video-Spielekonsolen und andere Verbraucherelektronik-Geräte hat. ATI und der Erzrivale Nvidia dominieren den Markt für Chips, die Computerspiele ermöglichen. AMD und Intel sind beide ATI-Kunden.
AMD wird nach dem ATI-Kauf zu einem Unternehmen mit rund 7,3 Mrd. Dollar Umsatz und 15.000 Beschäftigten. ATI hatte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 2,2 Mrd. Dollar und hat rund 4.000 Mitarbeiter in Nord- und Südamerika, Europa und Asien.
Die Gesellschaft bietet neben Grafikchips für Computer auch Chipsets an, die viele PC-Funktionen übernehmen. Außerdem liefert die Gesellschaft mit Sitz in Markham (Provinz Ontario) Hochleistungschips für Spielekonsolen wie die Xbox von Microsoft, für Desktop-Boxen für digitale Fernseher und für andere Verbraucherelektronik-Geräte.
AMD zahlt 4,2 Mrd. Dollar in bar sowie 57 Mio. AMD-Aktien für die kanadische Gesellschaft. Das entspricht 16,40 Dollar je ATI-Aktie in bar zuzüglich 0,2229 eigenen Aktien je ATI-Anteil. Die ATI-Aktionäre würden damit bei derzeitigen Kursen 20,47 Dollar je eigene Aktie erhalten. AMD wird die Übernahme aus eigenen liquiden Mitteln von rund drei Mrd. Dollar finanzieren und über Kredite finanzieren.
Deal soll noch heuer vollzogen werden
AMD verspricht sich bis Ende 2007 Kostenersparnisse von 75 Mio. Dollar. Die Transaktion werde 2007 leicht Gewinn steigernd wirken. Platzt die Transaktion, muss ATI dem US-Unternehmen 162 Mio. Dollar Abstand zahlen. Die Übernahme soll bis zum vierten Quartal 2006 vollzogen werden.
Der Zusammenschluss wird nach Darstellung von AMD-Konzernchef Hector Ruiz das Wachstum und Innovationen für die gesamte Branche vorantreiben. AMD will durch den Kauf des Spezialchipherstellers ATI auch der verstärkten Nachfrage nach "integrierten" Lösungen in Schlüsselmärkten nachkommen. Das bedeutet die Integration von Mikroprozessoren und Grafikprozessoren auf einer Chip-Plattform. AMD will seinen Kunden aber auch weiterhin separate Produkte anbieten, so dass sie Wahlmöglichkeiten bei der Entwicklung ihrer Erzeugnisse hätten.
ATI-Chef Dave Orton wird die ATI-Sparte führen und verspricht sich ebenfalls enorme Wachstums- und Innovationschancen auf der PC-Plattform und im Verbraucherelektronik-Geschäft. ATI hatte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2005/2006 rund 1,9 Mrd. Dollar umgesetzt und 73,7 Mio. Dollar verdient.
(apa)