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Veröffentlicht am 30.01.2012 16:13:27
Uppsala (pte007/30.01.2012/08:00) - 1.000 Spieler wollten die auf Technologie-Forschung spezialisierte Non-Profit-Organisation MuchDifferent http://muchdifferent.com simultan auf einem Online-Schlachtfeld versammeln. Das angepeilte Ziel wurde zwar denkbar knapp verfehlt, jedoch gelang es gestern, Sonntag, mit 999 Kämpfern eine Weltbestmarke aufzustellen. Die Partizipanten tummelten sich in "Man vs. Machine", einem eigens für den Rekordversuch programmierten Shooter, der im Browser läuft.
Im März des vergangenen Jahres brachte das schwedische Unternehmen, das damals noch den Namen "Pikkotek" trug, das Vorhaben an die Öffentlichkeit. Das als "1000-Player-Shooter" angekündigte Erlebnis lief zuerst unter dem Titel "Tanks vs. Robots". Ziel war es zu demonstrieren, in welchen Dimensionen Online-Spiele mit den heutigen technischen Möglichkeiten bereits umsetzbar sind. MuchDifferent hofft nicht weniger als "eine Revolution" in diesem Sektor auszulösen.
In Sachen Technik erforderte dies nicht nur die vollumfängliche Entwicklung eines Spieles, sondern auch die Vorbereitung einer entsprechenden Server-Infrastruktur, die mit einer großen, simultan agierenden Masse an Teilnehmern umgehen kann. Dazu bediente man sich dreier Komponenten.
Die Umsetzung von Audio, Grafik und Spielmechanik erfolgte über die Unity3D-Engine, die bereits in zahlreichen anderen Browserspielen Verwendung findet, darunter etwa die Golfsimulation "Tiger Woods PGA Tour Online" von Electronic Arts. Zwar verfügt das Unity-Gerüst bereits über die Kapazitäten zur Realisierung von Mehrspieler-Games, jedoch entschloss man sich bei MuchDifferent, diese mit der selbstentwickelten uLink-Architektur zu ersetzen. Sie bietet im Vergleich größere Flexibilität, native Unterstützung für die gleichzeitige Nutzung mehrerer Server und auf First-Person-Shooter ausgerichtete Zusatzfeatures.
Um auch die zu erwartende Last der Server-Hardware möglichst zu bremsen und die verfügbaren Ressourcen besser zu nutzen, wurde das eigene "PikkoServer"-System weiterentwickelt. "Die Architektur besteht aus dem Server und mehreren 'Zell-Servern', die zusammenarbeiten", erklären die Entwickler. "Die Spieler verbinden sich zum Pikko-Server, der den Lastausgleich zwischen den Zellen steuert. Diese wiederum berechnen die Spiellogik, Physik und andere Dinge."
Dazu befasst sich jeder der Zell-Server ausschließlich mit der Aktivität eines kleinen Teils der Spielwelt. Sie sollen in ihrer Funktion vergleichbar mit den Funkzellen eines mobilen Telefonnetzwerks sein. Im Falle von "Man vs. Machine" wird je nach Aufenthaltsort des Spielers ein jeweils anderer Server angesteuert, wobei die im Hintergrund laufende Technik für fließende Übergänge sorgen sollte.
Kurz nach 4:00 Uhr nachmittags (MEZ) hatten sich 999 Spieler am Schlachtfeld von "Man vs. Machine" ins Gefecht geworfen, als schließlich der Hauptserver unter der hohen Last kapitulierte. Zwar wurde das selbstgesteckte Ziel damit knapp verfehlt, doch trotzdem eine erste Bestmarke aufgestellt. Beide Teams waren mit hochkarätigen Teilnehmenr besetzt, darunter etwa Minh Le, der Erfinder des populären Taktik-Shooters "Counter Strike". Im Schnitt befanden sich zu jedem Zeitpunkt 980 Teilnehmer im Spiel.
Der Versuch wurde von einem unabhänigen Experten mitverfolgt, MuchDifferent hat das Protokoll und Belege mittlerweile an das Komitee des Guinness Book of World Records übermittelt. Man rechnet mit der offiziellen Anerkennung in den nächsten Tagen. Der Rekord sollte dann in der nächsten "Gamer's Edition" der Bestmarken-Sammlung nachlesbar sein.