Yo! Einstein: Wissenschaft ist cool
Veröffentlicht am: 20.06.2005 13:24:32

Manchmal wirkt es etwas peinlich, wenn man mit dem Holzhammer versucht, wichtige Themen Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Das Resultat sind dann oft Phrasen wie „Yo! Einstein“. Und auch wenn die Kinder die Augen verdrehen, begeistert werden sie trotzdem sein, denn schon der erste Event 2002 war mit 3.500 Schüler/innen ein voller Erfolg.

Am 23. Juni 2005, von 09.00 bis 15.00 Uhr ist es wieder soweit, und 16 TU ProfessorenInnen zeigen in zahlreichen Experimenten, Mustervorlesungen, dass man Technik auch von der experimentellen Spaßseite erfahren kann anstatt trockene, wenn auch die dafür wichtige, Mathematik zu pauken. Einen guten Einblick auf das Gebotene kann man sich jetzt schon auf der Homepage www.yo-einstein.at holen.

Die Initiatoren, bestehend aus einer Kooperation zwischen der Technischen Universität Wien und Cox Orange, einer Marketing- und PR-Agentur, sind sehr bemüht und können durchaus stolz sein, mit dem was sie hier auf die Beine gestellt haben. Schulklassen sollten sich dies unbedingt geben.
Damit die Stationen auch wirklich besucht werden und ein gewisser Lerneffekt eintritt, gibt es eine Rätselrallye und natürlich etwas zu gewinnen.

Das Ganze hat natürlich auch einen ernsten Hintergrund. Das Interesse für Technik nimmt ab und Prognosen zeigen an, dass die Tendenz der fehlenden Fachkräfte stetig steigt. Dieses Jahr fehlen 165.000 Fachkräfte und es wäre wesentlich sinnvoller diese aus dem eigenen Land besetzen zu können. Zudem möchte man die Frauenquote deutlich erhöhen.


Wieder mit dabei sind auch die erfolgreichen Roboter-Fußball-Profis des IHRT der TU Wien. Spannende MAtches sind also vorprogrammiert. Wie geht so ein Spiel ab?
Der Coach kann seine 'Spieler' aufstellen und am PC die Spielstrategie festlegen. Nach dem Anpfiff übernimmt der Teamrechner das Spiel. Er bekommt über eine Kamera die derzeitigen Positionen der Roboter mitgeteilt und entscheidet blitzartig über die nächsten Spielzüge seiner Roboter. Die Befehle werden über Funk übermittelt. Zusätzlicher Anreiz: die Spieler erreichen bis zu 12 km/h und beschleunigen von 0 auf 12 km/h in 63 cm. Für spektakuläre Action ist also gesorgt. Unsere Champions sind international erfolgreich und haben schon etliche Pokale eingeheimst. Was im ersten Moment so spielerisch aussieht, hat einen hoch wissenschaftlichen und interdisziplinären Charakter.
Beim IHRT, unter Leitung von Professor Dr. Peter Kopacek, ist man auch führend wenn es um Robotertechnologie im All geht.
Zur Erinnerung: Um Solarenergie im Weltraum zu gewinnen, wurde ein internationales Projekt unter japanischer Leitung gestartet, bei dem mit Solarzellen ausgerüstete Mini-Roboter auf einem Netz "krabbeln". Die Roboter werden sich automatisch nach der Sonne ausrichten, um die höchstmögliche Energie-Effizienz zu erreichen. Die Anforderungen, die an die Energie gewinnenden Roboter gestellt werden, sind hoch: Leicht und relativ klein müssen sie sein und die Erschütterungen ertragen, denen sie beim Transport ins All ausgesetzt sind. Und da ist dann noch die Sache mit der Temperatur und Vakuum. Im All herrschen arktische Temperaturen und Vakuum, die der Elektronik stark zusetzen können.

Der SchülerInnen-Event "YO! Einstein – die neue Lust an Mathe, Physik und Chemie" findet heuer bereits zum 4. Mal statt:
Wann: 23. Juni 2005 von 09:00-15:00 Uhr
Wo: Technische Universität Wien, Freihaus

www.yo-einstein.at; IHRT

Robert Wanderer


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/yo_einstein_wissenschaft_ist_cool.html)