Weiterhin Flaute am Jobmarkt für IT-Fachkräfte Veröffentlicht am: 26.08.2002 14:36:02 Schon in den letzten Monaten war die Nachfrage am österreichischen Markt für IT-Fachkräfte sehr gering. Der nunmehr veröffentlichte IT-Indikator für das 2.Quartal 2002 zeigt auf, dass sich die Situation – ebenso wie international – auch am heimischen Arbeitsmarkt noch deutlich verschärft hat. Die Herausgeber des IT-Indikators, Robert Fitzthum Managment Consulting, ermitteln durch Auswertung des Stellenmarktes der führenden österreichischen Tageszeitungen Kurier, Der Standard und Presse die aktuelle Marktsituation für IT-Fachkräfte. Diese Auswertung ergab, dass sich im zweiten Quartal das Angebot gegenüber dem letzten Quartal nochmals um ein Fünftel reduzierte. Und schon das erste Quartal dieses Jahres lieferte äußerst negative Zahlen. Im Vergleich zum letzten Quartal 2001 war im ersten Quartal dieses Jahres das Angebot um 7% gesunken, nunmehr sind es bereits -19%. Noch drastischer ist ein Vergleich zum ersten Quartal des letzten Jahres. Damals hatten IT-Qualifizierte die Auswahl aus immerhin 1.493 Inseraten. Im zweiten Quartal 2002 – nur ein Jahr später – fanden sich nur mehr 417 Inserate. Die Nachfrage nach IT-Fachkräften sank somit mit -72% auf fast ein Viertel. Am stärksten unter Druck sind nach wie vor technische Qualifikationen. Für die ehemals überaus begehrte Kategorie der Programmierer und Entwickler waren nur noch 88 Inserate in diesem Quartal zu finden. Ein dickes, fettes Minus von 32% zum Vorquartal. Auch Netzwerkspezialisten sind längst nicht mehr gefragt. Mit 32 Inseraten im untersuchten Quartal weist diese Kategorie ein Minus von 43% zum Vorquartal auf. Gleiches gilt für Systemoperatoren. Nur mehr 29 Angebote standen zur Verfügung, was einem Minus von 40% entspricht. Trotz der insgesamt negativen Stimmung gibt es auch Positives zu berichten. So stieg die Nachfrage nach Spezialisten für Datenbanken mit 24 Angeboten um +41% ebenso wie die nach SAP-Spezialisten mit 46 Angeboten um +15%. Auch blieb das Angebot für Vertriebsspezialisten mit 107 Angeboten gleich. Damit zählt diese Kategorie zu den derzeit begehrtesten Spezialisten am IT-Markt. Damit ist der Anteil der Programmierer/ Entwickler an der Gesamtnachfrage nach IT-Fachkräften seit dem ersten Quartal 2001 von 28% auf 21% gesunken, jene der Vertriebsleute von 23% auf 26% angestiegen. Sicher das wichtigste Fazit, dass man aus diesen leider durchwegs negativen Zahlen ziehen muss. Mag. Robert Fitzthum, der Herausgeber des IT-Indikators schätzt die Situation am Markt derzeit folgendermaßen ein: „Die Unternehmen haben mittlerweile vieles in der Pipeline, aber angesichts der unsicheren Marktsituation wird von Mal zu Mal verschoben. Wenn es endlich wieder losgeht, dann könnte das mit hoher Dynamik passieren.“ Ein Anzeichen, das dies bereits dieses Jahr passieren könnte, sieht Fitzthum allerdings nicht. Für Unternehmen sei nun die Zeit günstig, den entspannten Personalmarkt für ein hochwertiges Teambuilding zu nutzen. Gute Leute seien derzeit zu vernünftigen Gehältern zu haben, die bis zu 20% unter denen der vergangenen Jahre liegen, so Fritzthum. Michael Holzinger |