WCM 229 im Überblick Veröffentlicht am: 11.03.2005 13:40:40 Ab 14.03 im Handel! Prozessieren statt Programmieren Skandal ! Softwarepatente in Europa abgesegnet Endlich wirklich erhältlich: Boards mit NF orce 4 Chipsatz Asus MyPAL A730W Die Neuheiten der CeBIT Reich werden mit eBay ? MSI Megabook M510A WCM am Intel Developer Forum Günstige Lexika auf CD Gran Turismo 4 Inhaltsverzeichnis als PDF Liebe Leserinnen, liebe Leser… Sie wissen ich bin nicht wirklich ein großer Fan vom Online-Musikkauf. Das habe ich schon des Öfteren an dieser Stelle kundgetan. Dies liegt daran, dass ich ein eingefleischter Sammler bin der es einfach braucht, dass die Musik im Regal steht, gleichgültig ob auf CD, SACD oder DVD-Audio. Wobei wir schon beim nächsten Punkt sind. Ich will Musik in bestmöglicher Qualität. Und dies garantieren hochkomprimierte Audiofiles sicher nicht! Doch wie auch immer, Online-Musikläden haben Zukunft. Dies beweist Apples iTunes Music Store eindrucksvoll, wenngleich der Marktanteil des Onlinehandels insgesamt vergleichsweise noch sehr gering ist. Doch dies könnte sich sehr bald zu Gunsten des Onlinehandels verschieben. Könnte… Denn scheinbar kennt die Gier und Unverschämtheit der Musikindustrie einfach keine Grenzen. Wie die Financial Times dieser Tage berichtete überlegen einige große Labels die Großhandelspreise für Musikstücke zu erhöhen. Derzeit wandern von den im Schnitt 99 Cent pro Song 65 Cent an die Labels. Nur als Hinweis: Hier fallen keinerlei Produktionskosten für CD, Booklet oder Hülle an. Selbst die Kosten der IT-Infrastruktur trägt der Anbieter. Die abartige Logik hinter diesen Plänen ist ja mit normalem Hausverstand nicht nachvollziehbar: Der Erfolg von Apples iTunes Music Store zeige, dass die Preise zu niedrig sind. Nochmals: Es wird viel verkauft, also is’ es offensichtlich zu billig. Das man im Umkehrschluss beim CD-Verkauf nicht so abcashen kann wie man’s gerne tun würde liegt aber natürlich nicht daran, dass CDs einfach unverschämt teuer und das Angebot offen gesagt besch…eiden ist. Nein, das sind die bösen Raubkopierer. Und jeder, der CDs nicht in den prognostizierten Mengen kauft ist quasi ein Verbrecher. Auch wenn er seine „Strafe“ ohnedies bereits vorbeugend beim Kauf von Leermedien, MP3-Playern und alsbald eigentlich fast jedwedem Teil der IT- und Unterhaltungsindustrie entrichtet. Läuft das Geschäft schlecht, so sollen gesetzlich festgelegte Zwangsgebühren die „Ausfälle“ reinbringen, läuft das Geschäft gut, ist man offensichtlich zu billig und muss dringend rauf mit dem Preis. Und eigentlich ist genau dies das abartige an der Sache: Denn eigentlich sollten unsere Politiker dafür sorgen, dass es Gesetze gibt, die derartige Praktiken verbieten, und nicht auf Punkt und Beistrich das umsetzen, was sich offensichtlich völlig der Wirklichkeit entrückte Zeitgenossen in den Chefsesseln der Musiklabels ausdenken. Michael Holzinger (mike@wcm.at)
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