Was wird der Speicher von morgen? Veröffentlicht am: 11.07.2003 11:38:53 DDR2 vs. XDR Nachdem der Kampf zwischen SDRAM und RDRAM entschieden war - und das obwohl der Rambus-Speicher sogar mehrfach kurz vorm KO stand und trotzdem weiterkämpfte - geht das Ringen um den 'einzig wahren' Speicherstandard in eine neue Runde. Die SDRAM Riege schickt den DDR Nachfolger DDR2 in den Ring und Rambus stellt seine neueste Hoffnung vor - den XDR, den (wieder einmal) schnellsten Speicher der Welt. Und tatsächlich übertreffen die Spezifikationen des XDRs (seinerseits wohl eine Abkürzung für Extreme DRAM) die der neuen DDR2 Chips um ein beachtliches Stück. Die schon Ende 2001 vorgestellten Eckdaten des damals noch Yellowstone getauften Speichers beschreiben eine Takrfrequenz von 3.2GHz bei einer Datenbandbreite von 3.2GBit/s und später sogar 6.4GBit/s. Möglich wird dies durch eine Grundfrequenz, die den Speicher mit 400 MHz ansteuert, und insgesamt acht parallelen Datenleitungen. Die Werte des DDR der zweiten Generation lesen sich dagegen etwas ernüchternd. So beginnt die DDR2 Ausbeute bei Anfangs ebenfalls 400MHz Taktfrequenz, bringt aber nur theoretische 2.98GBit/s. Die folgenden Ausbaustufen DDR2-533 und DDR2-667 schaffen es dann auf 3.97 respektive 4.97GBit/s, kommen aber noch immer nicht an die von Rambus versprochenen 6.4GBit/s heran. So sieht sich der XDR Entwickler schon auf dem besten Wege zum Sieg, denn mit der geplanten Erweiterung des XDRs von 3.2GHz auf 6.4GHz und höher geht er jetzt schon weiter, als die DDR2 Vertreter überhaupt geplant haben. Und das alles bei kleinstmöglichem Kostenaufwand. Das komplette Design des XDRs wurde auf Kostenersparnis bei höchster Leistung ausgelegt. Weniger einzelne Komponenten und eine lediglich 4 Layer dicke Leiterplatte sorgen für ernorme Kostenersparnis bei der Produktion. Bis der Otto-Normal User jedoch von XDR und achtfacher Bandbreite profitieren kann, wird noch einzige Zeit vergehen. So gibt Rambus selbst an, mit einer solch breitbandigen Speicherlösung zunächst nur spezielle Anwendungsgebiete zu versorgen - Beispiel professioneller High-End Grafikbereich - und sich erst später dem Einsatz von XDR als Hauptspeicher in Servern und Desktop PCs zu widmen. Mit Toshiba und Elpida nennt Rambus gleich zwei Partner, die unter der XDR Lizenz bereits an der Umsetzung des neuen Speichers arbeiten. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich im nächsten Jahr zu sehen sein und 2005 soll dann die Massenproduktion beginnen. Somit wirft Rambus erneut einen schweren Gegner in den Ring und der Kampf kann weitergehen. Lagen die Schwächen des alten RDRAMs trotz hoher Durchsatzraten bei den zu großen Latenzzeiten und den teilweise extrem hohen Preisen, so versucht das Unternehmen jetzt aus seinen Fehlern zu lernen. Entscheiden werden aber wie immer die Großen der Industrie. Nachdem der RDRAM die Rückendeckung durch Intels Rambus-Chipsätze verlor, stand der Sieger bereits fest. Nun muss sich zeigen, ob es wieder zu einer Entscheidung zwischen beiden kommen muss oder vielleicht sogar eine Koexistenz zweier unterschiedlicher Standards möglich wird. AlexG |