Visual Studio 2004 - Whidbey [Update]
Veröffentlicht am: 28.10.2003 22:32:09

Whidbey – der die kommende Version der Entwicklungsumgebung Visual Studio wird, zumindest laut Microsoft, wieder neue Standards bezüglich der Produktivität und Einfachheit bei der Entwicklung von Websites, „klassischen“ Applikationen und mobilen Anwendungen setzen. Daneben bringt es Erweiterungen für die Interaktion mit Microsoft Office 2003 und SQL Server Yukon.

Die Verbesserungen in Whidbey sind vielfältig. Bereits lange vor Longhorn wird Whidbey die Technologien und Tools zur Verfügung stellen, dass Entwickler ihre bestehenden oder geplanten Applikationen auf die kommende Windows-Version und die damit verbundenen Änderungen (WinFX) anpassen können.

Neben technischen Features wie „partial types“, C++ with CLR types und anderen Verbesserungen die Hardcore-Programmierer erfreuen werden, legt Whidbey vor allem auch auf die Verbesserung für den „Gelegenheitsprogrammierer“ bzw. auf Verbesserungen, welche die Produktivität der Entwickler verbessern, wert.

Visual Basic
In der Whidbey Keynote führten die Verantwortlichen unter anderem die neuen Features für Visual Basic Entwickler vor. So lassen sich Daten aus einem WebService einfach mit Drag & Drop in ein Formular ziehen, wo sie automatisch als fertig formatiertes DataGrid angezeigt werden. Um das Erscheinungsbild derartiger UI-Elemente einfach zu ändern, werden in Whidbey neue Smart-Tags eingeführt, die das GUI ändern, ohne dass man dafür Code schreiben muss.
Vergleich LOC zum Drucken VS 2003 und Whidbey Aber das ist noch lange nicht alles. So gibt es für all jene, die die für Tablet PCs entwickeln, einen vereinfachten Ink-Support – mittels zweier Ink-enabled Rich-Controls für Text und Bilder. Und auch das Drucken in Applikationen wurde deutlich vereinfacht – zwei Zeilen reichen für die Initialisierung des Druckers, dann kann mit „Print“ jeder beliebige Content auf den Drucker ausgegeben werden.
Mit den „My“-Klassen erhalten die Entwickler einen deutlich einfacheren Zugriff auf häufig benötigte Klassen und Funktionalitäten und ein neuer Smart-Tag sorgt dafür, dass man bei Tippfehlern auch gleich die richtigen Korrekturen vorgeschlagen bekommt. Über Code Snippets, von denen Microsoft bereits viele mitgeliefert werden, kann man sich die Eingabe von umfangreichem, immer wiederkehrenden Code vereinfachen.
Dazu gibt es noch auf der linken Seite eine Anzeige, welche Stellen man im Source bereits geändert hat. Aber auch bei der Hilfe hat Microsoft einiges Verbessert. So wurden in die Online-Hilfe von Whidbey auch die Community-Ressources eingebunden, sodass die Hilfe „lebt“. Hinzu kommt, dass Microsoft eine Menge an Source-Code-Beispielen anbietet. Sowohl die Hilfe, als auch die Beispiele können über das Netz aktualisiert werden.
Und - ein Feature, das schon viele alt eingesessene VB-Entwickler vermisst haben, kehrt mit Whidbey wieder zurück: Man kann nun endlich wieder direkt im Debugger den Code bearbeiten und dann weiter ausführen, ohne neu starten zu müssen.

ASP.Net und Whidbey
Auch für die Entwicklung von Websites hat Whidbey einige Neuigkeiten. So gibt es nun zum Beispiel auch so genannte Master Pages, über die das Layout einer mit Visual Studio entwickelten Website zentral verwaltet werden können. Auf den Seiten, die auf der Master Page basieren, können nur mehr die freigeschalteten Bereiche verändert werden. Muss man etwas an den globalen, auf allen Seiten gleichen, Bereichen ändern, so ist die nur einmal für die gesamte Site notwendig.
Zone Controls in Aktion Ein weiteres neues Feature sind die Zone Controls. Mit diesen kann man die Webpage in verschiedene Bereiche aufteilen, wobei diese automatisch mit einem netten Balken, Schließen- und Verkleinern-Knopf versorgt werden, wie man das von viele Site-Designs mittlerweile kennt. Mit den Zone Controls braucht man sich um diese „Feinheiten“ nicht mehr kümmern.
Eines der nettesten, um nicht gar „geilsten“ neuen Features in Whidbey für die Entwicklung mit ASP.NET ist das neue Logon-Control und die dahinterliegende Infrastruktur. Über dieses im Layout sehr anpassbare Control kann man eine Benutzeranmeldung und Verwaltung implementieren, ohne das man diese explizit ausprogrammieren muss. Das Einbinden des Controls reicht, und die benötigte Infrastruktur wie Benutzerdatenbank, etc. wird automatisch durch das System bereitgestellt.
Im Webbereich mittlerweile üblich ist auch die Personalisierung von Webseiten. Mit dem neuen Personalisierungsfeatures von Whidbey und dem Internet Explorer lässt sich eine Webseite mit 2 Codezeilen personalisierbar machen. Die Benutzereinstellungen werden dabei automatisch in einem mitgelieferten Speicher abgelegt – man braucht sich um nichts kümmern.

Die hier vorgestellten Features sind natürlich nur ein kleiner Ausschnitt der Neuerungen, die mit Whidbey auf die Entwickler zu kommen und diesen das Leben einfacher machen werden. Weniger Zeilen Code, schneller Entwicklung, einfacheres Debuggen und eine noch engere Integration von WebServices und der kommenden Microsoft-Technologien zeichnen die kommende IDE von Microsoft aus, die in der zweiten Hälfte 2004 auf den Markt kommen soll.


WinFS

Yukon

Indigo

Dies ist der Name des neuen Storage-Systems für Windows Longhorn, das über die normale Dokument-orientierte Betrachtungsweise eines Filesystems hinausgeht. Durch die Integration von Datenbanktechnologien kann man nun auf verschiedenste Weise Informationen suchen, anzeigen und bearbeiten. Durch XML-Schemas ist es leicht erweiterbar und bietet so nette Features wie eine gemeinsame Kontakt-Datenbank für alle Applikationen und „Agenten“ kümmern sich darum, dass die Benutzer nicht mit Informationen überflutet werden. Yukon ist der Codename für die langerwartete neue Version des Microsoft SQL Servers, in die Microsoft viel Zeit und Geld investiert hat. Mit Yukon und der kommenden Visual Studio Version mit dem Codenamen „Whidbey“ ändert sich einiges für Entwickler, die auch auf Datenbanken zugreifen wollen/müssen. Indigo ist die Basis für die Kommunikation unter Longhorn. Egal ob zwischen Applikationen, zwischen PCs oder zwischen PC und WebService – die Kommunikation erfolgt über Indigo. So kann man über Indigo Daten eines WebServices abrufen oder an ein solches schicken, aber auch Transaktionen durchführen. Gezeigt wurden aber auch Beispiele, wie man aus einer Applikation heraus Daten im Sidebar anzeigen kann oder einen „Videostream“ des eigenen Dekstops an einen anderen PC senden kann. Aber auch Instant Messaging oder Datenaustausch über ein Peer-to-Peer Netzwerk wird in Longhorn über Indigo abgewickelt.

Avalon

Whidbey

.NET

Avalon ist der Name für die GUI-Klassen bzw. das GUI-Framework für das neue Betriebssystem. Neben vielen neuen Controls ist vor allem das Compositing - also das einfache überlagern von mehreren Elementen zu einem neuen - eines der herausragensten Merkmale in Avalon. Hinzu kommt, dass die Oberflächen mit XAML, einer XML-basierten Auszeichnungssprache, definiert werden, was völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Hinzu kommt noch der One-Klick-Install, der auch schon mit der nächsten Visual Studio Version kommen soll, mit dem sich Applikationen ganz einfach von einer Webseiten installieren lassen sollen. Die Verbesserungen in Whidbey, der Entwicklungsumgebung Visual Studio, sind vielfältig. Bereits lange vor Longhorn wird Whidbey die Technologien und Tools zur Verfügung stellen, dass Entwickler ihre bestehenden oder geplanten Applikationen auf die kommende Windows-Version und die damit verbundenen Änderungen (WinFX) anpassen können.
Neben technischen Features wie „partial types“, C++ with CLR types und anderen Verbesserungen die Hardcore-Programmierer erfreuen werden, legt Whidbey vor allem auch auf die Verbesserung für den „Gelegenheitsprogrammierer“ bzw. auf Verbesserungen, welche die Produktivität der Entwickler verbessern, wert.
Bill Gates, seines Zeichens reichster Mann der Welt und bald auch Knight Commander of the British Empire, begrüßt morgen, am 28.1.2004 rund 1.500 Entwickler zum Microsoft .NET DAY.
Dieses IT-Ereignis, man kann es durchaus so nennen, findet im Austria Center Vienna statt und gilt als Wegweiser im Software-Bereich, zumindest wenn man sich in der Fensterwelt bewegt.
Bill Gates wird freilich auch Longhorn, den Windows XP-Nachfolger ansprechen. WCM berichtete schon ausführlich über die Kernkomponenten Avalon, Indigo und WinFS, nun werden wir hoffentlich noch ein paar Neuigkeiten erfahren, außer dass es viel verändern und alles besser wird…


Martin Leyrer


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/visual_studio_2004__whidbey_update.html)