US-Stromnetz unter Cyber-Dauerfeuer Veröffentlicht am: 27.05.2013 13:03:22 Washington - Das amerikanische Stromnetz ist tagtäglich Ziel von Cyber-Attacken, doch sind viele Stromversorger auf Attacken nur schlecht vorbereitet. Sie setzen nur absolute Mindeststandards in Sachen IT-Sicherheit um, wie aus einem Bericht hervorgeht, den zwei Abgeordnete zum US-Repräsentantenhaus veröffentlicht haben. Der zugrunde liegenden Umfrage zufolge wird vielerorts auf empfohlene, aber nicht vorgeschriebene Schutzmaßnahmen gegen den Wurm Stuxnet einfach verzichtet. Dabei spricht ein befragter Versorger von 10.000 versuchten Angriffen pro Monat. "Die Zahl von 10.000 Angriffen gegen eine ICS-Infrastruktur pro Monat deckt sich mit unseren Beobachtungen und gilt generell für alle Segmente von industriellen Kontrollsystemen", so Martin Rösler, Director Threat Research bei Trend Micro, auf Nachfrage. So hat das Unternehmen erst im März die Ergebnisse eines Experiments veröffentlicht, bei dem eine simulierte Pumpstation schnell massiv angegriffen wurde. "Dass die Sicherheit bei diesem Thema generell vernachlässigt wird, müssen wir leider immer wieder feststellen", so Rösler. Es ist aber nicht nur die Cyber-Sicherheit von US-Stromversorgern, die der Bericht bemängelt, sondern auch der Umgang mit natürlichen Risiken. Nur eine Minderheit der Betriebe hat demnach auch konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Anfälligkeit des Netzes gegen geomagnetische Stürme zu mindern. Die meisten Versorger dagegen besitzen nicht einmal eigene Ersatztransformatoren, die nach einem Magnetsturm zum Einsatz kommen könnten. Es sei unklar, ob insgesamt die Zahl der Reservegeräte im Fall eines großflächigen Netzausfalls überhaupt ausreichen würde. |