UPC möchte stärker ins Handygeschäft einsteigen
Veröffentlicht am: 28.02.2007 15:54:16

Der Wiener Kabelnetzbetreiber UPC überlegt den Einstieg ins mobile Datenkartengeschäft. Derzeit kooperiert UPC mit One (Privatkunden) und T-Mobile (Geschäftskunden) bei der Handytelefonie, künftig soll auch dem Trend hin zu Notebooks mit UMTS-Karten Rechnung getragen werden.

Wobei UPC-Chef Thomas Hintze gerne mit den bisherigen Partnern zusammenarbeiten möchte, allerdings im Gegensatz zur Sprachtelefonie auch die Vermarktung des Datenproduktes übernehmen will. Dass längerfristig fixe Internetverbindungen verschwinden und durch die Datenkarten abgelöst werden, glaubt Hintze aber nicht. "Ich habe noch nie erlebt, dass eine bestehende Infrastruktur einfach nicht mehr genutzt wurde", meinte er im APA-Gespräch. Er verwies darauf, dass Kabelverbindungen auch in Zukunft schnelleres Surfen erlauben würden als über eine Mobilfunkanbindung.

Erfolgreiche Integration von Inode

Sehr zufrieden zeigte sich Hintze mit der Integration des ehemaligen Mitbewerbers Inode, der im Frühjahr 2006 um 95 Mio. Euro gekauft wurde. Dadurch sei es gelungen, den "Footprint" auf die ländlichen Regionen auszubauen, nachdem das Kabelnetz in Wien an seine räumlichen Grenzen gestoßen ist, so Hintze. Inode tritt als Entbündler auf, sprich das Unternehmen mietet Leitungen der Telekom Austria in die einzelnen Haushalte.

Zusätzlich sei es durch die Übernahme gelungen, im Geschäftskundenmarkt Fuß zu fassen. Wie es hier weitergehe, werde derzeit konzernweit beraten. Die Konzernzentrale von UPC befindet sich in den Niederlanden.

Hintze hofft auf eine Konsolidierung des Kabelnetzmarktes, hat aber wenig Hoffnung darauf. Denn die großen Player - in der Regel Töchter von Energieversorgern - hätten kein Interesse am Verkauf. Dabei würde er gerne umfangreich zuschlagen. "Wir kaufen jeden Kabelbetreiber, der verkaufswillig ist", betonte er.

Weniger Kaufabsicht hat er hingegen bei TV-Rechten. Das Problem hierbei seien die Lizenzrechte, die keine umfassende Ausstrahlung über alle technisch möglichen Übertragungskanäle (Kabel, Satellit, UMTS, etc.) zulassen würden. Deshalb habe man auch für die Fußball-Bundesligarechte nicht mitgeboten.

(apa)


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