UNO plant globale Strategie zu Elektronikmüll Veröffentlicht am: 28.11.2006 11:29:43 In der kenianischen Hauptstadt Nairobi beraten diese Woche (27.11.-1.12.) Vertreter aus 169 Staaten der Erde im Rahmen des UNO-Umweltprogramms unter anderem über eine weltweite Strategie zur Behandlung elektronischen Schrotts. Auf der Konferenz der so genannten Basel Konvention über den internationalen Transport und die Entsorgung gefährlicher Abfälle soll auch ein künftiges Übereinkommen zur Entsorgung und Recycling von Schiffswracks sowie über illegale Entsorgung giftiger Chemikalien in Entwicklungsländern beraten werden. Laut einer Aussendung des finnischen Umweltministeriums, das derzeit die EU auf Ratsvorsitz-Ebene vertritt, wird erwartet, dass die Teilnehmerländer auf der Konferenz eine Erklärung oder einen Aktionsplan unterzeichnen, der den illegalen Export von Elektronik-Schrott in Entwicklungsländer verhindern und die getrennte Entsorgung solchen Mülls in diesen Ländern fördern soll. Der Direktor des UNO-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, erinnerte in seiner Eröffnungsrede in Nairobi daran, dass weltweit jährlich zwischen 20 und 50 Millionen Kubikmeter Elektronikschrott anfallen. Das sind rund fünf Prozent aller in städtischen Ballungszentren anfallenden soliden Abfälle. Zahlreiche Umweltgifte Weggeworfene Computern und Mobiltelefonen, die für den stärksten Zuwachs beim Elektronikschrott verantwortlich sind, enthalten zahlreiche Umweltgifte wie Blei, Cadmium oder Quecksilber. Während in der EU ein Anwachsen des Elektronik-Müllberges in den kommenden Jahren von drei bis fünf Prozent vorausgesagt wird, befürchtet die UNO in den Entwicklungsländern eine Verdreifachung des derzeitigen Niveaus bis zum Jahr 2010. Hinsichtlich des von der UNO erst für das Jahr 2015 geplanten internationalen Konvention zur Entsorgungspflicht von Schiffswracks sollen die Mitgliedsländer der Basel Konvention schon jetzt zur Verbesserung der herrschenden Praxis ermuntert werden. Weiter zur Sprache kommen soll der Giftmüllskandal in der Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), wo im vergangenen Sommer zehn Menschen durch giftige Chemikalien starben und vermutlich Tausende gesundheitlich geschädigt wurden. Die Ladung Giftmüll war von dem Schiff "Probo Koala" aus der EU in das westafrikanische Land gebracht worden. Die Umweltorganisation Greenpeace hatte das Schiff beim Anlegen in einem estnischen Hafen Ende September am Auslaufen gehindert und Ermittlungen erzwungen. Die Basel Konvention wurde 1992 in Kraft gesetzt und bisher von 169 Staaten ratifiziert. Rund 120 Staaten entsandten Vertreter nach Nairobi. Österreich ist seit 1993 Mitglied der Konvention und laut Umweltministerium auf Experten-Ebene in Nairobi vertreten. (apa) |