Universalsteuerung per Bluetooth Veröffentlicht am: 26.03.2007 09:52:55 Das in Wiener Neustadt ansässige Jungunternehmen Sorex Wireless Solutions hat eine Technologie zur Marktreife gebracht, die jedes Bluetooth-fähige Handy als universelle elektronische Steuerungseinheit einsetzbar macht. Damit können Mobiltelefone als Türöffner, zum Ein- und Ausschalten von Alarmanlagen sowie zur Steuerung der Haustechnik genutzt werden. Die patentierte Technologie ist nach Unternehmensangaben bisher weltweit konkurrenzlos, da sie berührungslos und über große Distanzen funktioniere. Der Vorteil liege in der universellen Einsetzbarkeit. "Jedes Bluetooth-fähige Handy der Welt ist kompatibel, das sind derzeit ca. zwei Milliarden Stück", erklärte Geschäftsführer Christian Csank gegenüber der APA. Noch im Lauf der nächsten Monate will das Unternehmen drei Applikationen auf den Markt bringen. Derzeit laufen Pilotprojekte beim Autozubehör-Händler Forstinger und Würth Österreich, Spezialist für Befestigungs- und Montagetechnik. Je nach Einsatzzweck werden im Haus Module installiert, die ein berührungsloses Kommunizieren mit dem Handy ermöglichen. Ist das Mobiltelefon der authentifizierten Person einmal angemeldet, erkennt das System es jedes Mal wieder. Um die gewünschten Funktionen zu aktivieren, muss man nur mit dem Handy in der Tasche in die Nähe des jeweiligen Moduls kommen. Wie nahe, bleibt dem Nutzer selbst überlassen. Die "Wireless Solutions" funktionieren auf bis zu 300 Meter Entfernung. Die gewünschte Distanz kann nach Bedarf eingestellt werden, was den Hauptvorteil gegenüber der Nahfunktechnik (Near Field Communication, NFC) darstelle, die nur auf wenige Zentimeter Entfernung funktioniere. Automatisierte Haustechnik Vorausgesetzt, alle Applikationen sind eingebaut, könnte sich folgende Szenerie abspielen: Max Mustermann nähert sich seinem Haus. In 15 Metern Entfernung nimmt das Handy mit dem Modul in der Eingangstüre Kontakt auf, die sich daraufhin öffnet, gleichzeitig schaltet sich die Alarmanlage aus. Beim Betreten des Vorzimmers leuchten die Lampen in der voreingestellten Lichtstärke auf. Im Wohnzimmer angekommen, aktiviert sich der Fernseher und Herr Mustermann zappt per Handy durch die Kanäle. Damit die Geräte untereinander kommunizieren können, muss lediglich die Bluetooth-Funktion des Handys aktiviert werden. "Eine Software-Installation ist nicht nötig", betont Csank. Für Sicherheit ist mittels einer 128-bit-Verschlüsselung mit asymmetrischem Verfahren gesorgt, so der Geschäftsführer. Das System reagiere ausschließlich auf die einmal registrierte Bluetooth-MAC-Adresse des Handys. Geht das Mobiltelefon verloren, lässt man es einfach sperren wie eine Kreditkarte. Ausgezeichnete "Garagenfirma" Sorex Wireless Solutions, gegründet 2004 als "Garagenfirma", entwickelt heute mit 15 Mitarbeitern kabellose Datenübertragungslösungen. Das Unternehmen verfügt derzeit laut eigenen Angaben über fünf angemeldete Patente und wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem "Genius 2006" und dem "Gewinn Jungunternehmerpreis 2005". Zielmarkt ist vorerst Mitteleuropa, in rund zwei Jahren will man auch Richtung USA und Asien expandieren. |