Transmeta: Efficeon enthüllt
Veröffentlicht am: 17.10.2003 12:51:18

Auf dem 16. Microprocessor Forum in San Jose enthüllte Transmeta nun den Efficeon.

Basis des neuen „effizienten“ Prozessors ist die Crusoe TM800-Serie. Der Efficeon ist technologisch enorm fortgeschritten. Zunächst wird er in moderner 0,13 µm-Technologie gefertigt. Dies übernimmt freilich TSMC da Transmeta selbst keine Fabs besitzt. Die nächste Generation ist schon mit 0,09 µm (90 nm) geplant die dann von Fujitsu übernommen wird. Dann sind Versionen mit bis zu 2 GHz geplant.



Der Prozessorkern kann 256 Bit VLIW (Very Long Instruction Word) Codes und bis zu acht interne Instruktionen pro Taktzyklus ausführen. Bei der richtigen Auslastung ist der „Effiziente“ besser als die Konkurrenz, da er so doppelt so viele Instruktionen pro Takt ausführen könnte. Der Konkurrent ist klar Intels Pentium-M und diesmal muss sich der Chipriese vorsehen.

Transmeta gibt an, dass der Pentium-M in der Ultra-Low-Voltage-Ausführung mit 900 MHz, die gleiche thermische Verlustleistung von 7 Watt wie der TM 8600 mit 1,1 GHz hat, aber im Schnitt der Anwendungen schneller ist –immerhin etwas. Die geplante Efficeon-Version mit 1,3 GHz hat eine Thermal Design Power Envelope von 14 Watt und der für Ende 2004 vorgesehene Efficeon mit 2 GHz soll auch nicht mehr als 25 Watt verbraten.



Größter Vorteil der Crusoe-Prozessoren aus denen der Efficeon erwachsen ist, ist die Code Morphing Software, kurz CMS. Instruktionen und einige Funktionen sind nicht fix verdrahtet sondern liegen als „Software“ im Chip vor. Somit kann man den Prozessoren im nachhinein noch neue Tricks beibringen, die Ausführung von Code optimieren lassen oder auch neue Befehle unterstützen lassen. Von Haus aus sind dies schon die MMX-, SSE- und auch SSE2-Multimedia-Instruktionen.

Die geringe Verlustleistung ist ebenfalls der verbesserten CMS und der getauften „Enhanced LongRun-Technolgie“ zu verdanken. Damit kann die Taktfrequenz und die Spannung jederzeit an die geforderte Rechenleistung angepasst werden. Dies erhöht die Akkulaufzeit enorm. Der Efficeon könnte überhaupt im Subnotebook-Bereich oder bei Tablet-PCs ein Centrino-Killer werden.



Die Northbridge ist bereits integriert und so kann der Efficeon AGP 4x-Grafikkarten gleich direkt ansprechen, ebenso der DDR400-Speicher. NVIDIA liefert die passende Southbridge mit dem NForce3 Go120, der per HyperTransport (Bandbreite 800 MB/s) angebunden ist und auch für die Grafik sorgt. Weiters erhält das System USB 2.0 und 10/100-MBit/s-Ethernet, ATA133, alle anderen üblichen Schnittstellen und Multi-Kanal-Sound. Der Grafikchip soll rund eineinhalb mal schneller als der Grafikcore des Intel 855GM Chipsatzes, der beim Centrino zum Einsatz kommt, sein.

Somit hat Transmeta mit dem Efficeon ein starkes Produkt für das vierte Quartal 2003. Einsatzgebiete werden natürlich Notebooks und Subnotebooks, sowie Tablet-PCs sein, aber auch Thin-Clients und Bladeserver sind ein denkbares Ziel. Konkrete Produkte konnten noch keine genannt werden, auch nicht ob es vielleicht Lösungen für den Endkunden wie bei VIAs EDEN-Platform geben wird.

Gelingt der Start wird die nächste Efficeon-Generation Ende 2004 sicherlich ein voller Erfolg. Denn mit einer Leistung von 2 GHz wird es richtig interessant. Zudem wurde dann auch die verbesserte Stromspartechnik „LongRun 2“ in Aussicht gestellt – wann sie kommt wurde allerdings nicht gesagt, was wohl eher auf den Einsatz in der dritten Efficeon-Generation schließen lässt. LongRun 2 soll dann auch sogar die Verlustleistung von Transistoren dynamisch anpassen können. Bei den immer kleiner werdenden Strukturgrößen zwingend nötig, da bei jeder Verkleinerung die sogenannten Leckströme ein größer werdendes Problem darstellen. Warten wir also gespannt auf Transmeta’s Efficeon.

Transmeta; Efficeon

wan


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/transmeta_efficeon_enthuellt.html)