T-Mobile/tele.ring-Deal wird in Kürze genehmigt
Veröffentlicht am: 12.04.2006 18:41:45

Die EU-Kommission wird am Mittwoch, 26. April, über die geplante Übernahme des viertgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers tele.ring durch den Marktzweiten T-Mobile Austria entscheiden, erfuhr die APA aus Branchenkreisen. Der 1,3 Mrd. Euro schwere Deal dürfte dabei unter den bekannten Auflagen genehmigt werden.

Am vergangenen Freitag hat die EU-Kommission in Brüssel noch den so genannten "beratenden Ausschuss" angehört, der aus Vertretern der 25 Mitgliedsländer besteht. Für Österreich war die Bundeswettbewerbsbehörde bei dem Treffen dabei. Auch die Telekom Control Kommission (TKK) hat unter Auflagen bereits ihre Zustimmung zum Deal gegeben.

Für den entsprechende Positionsentwurf läuft derzeit eine Konsultation, Stellungnahmen können bei der Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde RTR noch bis 24. April eingebracht werden. "Um ein Gleichgewicht in der Verteilung der Frequenznutzungsrechte aufrechtzuerhalten, sieht der gegenständliche Entwurf vor, die Genehmigung unter Auflagen zu erteilen", heißt es in dem TKK-Entwurf.

Der Tochter der Deutschen Telekom dürfte es gelungen sein, die anfänglich schweren Wettbewerbsbedenken der EU-Kommission zu entkräften. Dazu soll vor allem der mit dem UMTS-Anbieter Hutchison ("3") geschlossene Vertrag beigetragen haben, der die Abgabe von etwa 2.000 der insgesamt 3.700 tele.ring-Sendestationen und von UMTS-Frequenzen binnen eines Jahres an Hutchison vorsieht.

Marke "tele.ring" bleibt angeblich erhalten

Mit dieser Auflage wird dem Wunsch der EU-Kommission genüge getan, dass die Position Hutchisons als künftiger Preistreiber am österreichischen Mobilfunkmarkt - quasi als tele.ring-Nachfolger - gestärkt und nachhaltiger Wettbewerb dadurch sichergestellt wird. Auch der jüngst von Hutchison in Österreich eingeführte 9-Cent-Tarif soll geholfen haben, die Bedenken der EU-Kommission zu zerstreuen, heißt es in Branchenkreisen. Weiters soll T-Mobile zugesichert haben, die Marke "tele.ring" weiterzuführen.

Die EU-Wettbewerbsbehörde hatte in einem Zwischenbericht Anfang Februar schwere Wettbewerbsbedenken gegen die Mobilfunkfusion geäußert und die Prüffrist bis 28. April verlängert. Durch die geplante Mobilfunkfusion kommen der Marktführer Mobilkom Austria und T-Mobile/tele.ring künftig gemeinsam auf mehr als 75 Prozent Marktanteil.

Kritisch gegen den Deal hatte sich zuletzt auch der drittgrößte österreichische Mobilfunkbetreiber One geäußert. Die geplanten Auflagen für die Übernahme seien nicht dafür geeignet, um den Wettbewerb am heimischen Mobilfunkmarkt nachhaltig zu sichern, hatte One-Chef Jorgen Bang-Jensen betont.

(apa)


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