Sekundengenaue Abrechnung birgt auch Nachteile Veröffentlicht am: 06.03.2007 11:02:38 Die langen Taktintervalle bei vielen Handynetzbetreibern (30 und 60 Sekunden) sind lange im Zentrum der Kritik von Verbraucherschützern gestanden, seit Herbst 2006 werden auch in Österreich sekundengenaue Tarifmodelle angeboten. Die Arbeiterkammer (AK) kommt nun in einer Analyse aber zum Schluss, dass auch die genaue Abrechnung nachteilig sein kann. Die untersuchten Tarifmodelle wiesen in der Regel eine deutlich höhere Grundgebühr auf. Von der Senkundenabrechnung profitierten vor allem Konsumenten, die viele Kurzgespräche führten, schreibt die AK. Die Kammer verglich im Dezember 2006 und Jänner 2007 den Sekundentakttarif - sofern angeboten - mit einem Tarif desselben Anbieters mit möglichst ähnlicher Struktur. Analysiert wurden die Angebote aller Anbieter in Österreich mit Ausnahme von Drei, der derzeit keine sekundengenaue Abrechnung anbietet. Das Ergebnis: "Für den Vorteil exakter Verrechnung zahlen Kunden um 10 bis 15 Euro mehr Monats-Grundgebühr. Die Gesprächstarife weichen aber dafür kaum von den üblichen Wenigtelefonierertarifen mit Intervalltakten ab" - mit Ausnahme von der Mobilkom (A1), die fünf Cent mehr für Rufe in Fremdnetze verlange. Für die AK-Tester wird die höhere Grundgebühr erst durch eine relativ hohe Anzahl an sekundengenauen berechneten Kurzgesprächen ausgeglichen. In ihrem Rechenbeispiel gehen die Tester davon aus, dass Kurzgespräche eine halbe Minute dauern, und Gespräche ins Fest- oder in Fremdnetze je zur Hälfte geführt werden. Die genaue Abrechnung lohnt sich auf dieser Basis wegen der höheren Grundgebühr erst ab 80 bis 400 Kurzgesprächen im Monat, der Preisvorteil kann dann je nach Anbieter im Schnitt zwischen 2,5 und 12,5 Cent pro Gespräch betragen. (apa) |