"Etappensieg" für "Internet aus der Steckdose" Veröffentlicht am: 19.07.2006 09:36:25 Die Linz AG meldet einen "Etappensieg" für ihr Powerline-Netz (PLC, "Internet aus der Steckdose") vor dem Verwaltungsgerichtshof (VwGH). Dieser habe kürzlich einen einen negativen Bescheid des Infrastruktur-Ministeriums aufgehoben, berichtete der zuständige Linz AG-Vorstandsdirektor Josef Heinzinger in einer Pressekonferenz in Linz. Die Powerline-Technologie verwendet ungeschirmte Stromleitungen für die Datenübertragung. Die Trafostationen müssen entsprechend aufgerüstet werden. Dann kann der Stromkunde an eine Steckdose ein Modem anstecken und an dieses den Computer. Es gebe 5.300 zufriedene Kunden. Die Linz AG zählt sich zu den weltweit größten Anwendern. Doch immer wieder gab es in Österreich Klagen darüber, dass PLC Störungen im Kurzwellen-Funkverkehr verursache. Das Unternehmen erklärt hingegen, sie seien genauso groß, wie etwa durch elektrische Geräte. Wo es Störungen gebe, seien "notches" (Ausblendungen für bestimmte Frequenzen) angebracht worden. Blaufunkorganisationen (Polizei, etc.) würden überhaupt nicht über Störungen klagen. Nach zahlreichen Messungen, Bescheiden und Einsprüchen wurde die Linz AG in einem Bescheid aufgefordert, alle Störungen bis Dezember 2005 zu beseitigen. Weil die Vorschreibungen zu wenig konkret seien und in der Praxis nicht zu erfüllen seien, hat ihn die Linz AG beeinsprucht und bekam vom VwGH Recht. Dieser hob ihn "wegen Rechtswidrigkeit seines Inhaltes" auf. Heinzinger will sich jetzt persönlich um Verhandlungen mit dem Infrastrukturministerium mit dem Ziel bemühen, "technisch faire" Richtlinien für den Powerline-Betrieb zu erstellen. Heinzinger rechnet danach mit besseren Chancen für PLC als kostengünstige Alternative zu anderen Internet-Angeboten. Die Linz AG verlangt für ihr "Speed-Web privat mini" mit 256 kbit/s und ein GB Datenvolumen pro Monat mit fair use-Abrechnung 24 Euro. "Pessimistisch" geschätzt seien im Linz AG-Versorgungsgebiet bis 2010 insgesamt 20.000 Kunden denkbar. Für die Technologie gebe es Anfragen von anderen EVUs und Stadtwerken - wenn diese alle mitmachen, sei österreichweit ein Potenzial von bis zu 400.000 Anschlüssen vorhanden. (apa) |